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Combres-Höhe - les Éparges
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Den nordöstlichen Punkt des Frontbogens von St.-Mihiel bildete ein spitz zulaufender Bergrücken. Dieser hieß bei den deutschen Truppen "die Combres-Höhe", benannt nach dem am südlichen Fuß des Hügels liegenden und bis September 1918 in deutschem Besitz gebliebenen Ort Combres-sous-les-Côtes. Bei den Franzosen hieß die Erhebung "les Éparges", ebenfalls benannt nach der während der Kämpfe in ihrem Besitz befindlichen Ortschaft gleichen Namens an der Westflanke der Höhe.
Exkurs: Fähnrich Walter Roy, 3./IR 76 - "Seid stolz: Ich trage die Fahne!"
"Der von Langenau schreibt einen Brief, ganz in Gedanken. Langsam malt er mit großen, ernsten, aufrechten Lettern:
»Meine gute Mutter,
seid stolz: Ich trage die Fahne,
seid ohne Sorge: Ich trage die Fahne,
habt mich lieb: Ich trage die Fahne.«
Dann steckt er den Brief zu sich in den Waffenrock, an die heimlichste Stelle, neben das Rosenblatt. Und denkt: er wird bald duften davon. Und denkt: Vielleicht findet ihn einmal Einer... Und denkt: …, denn der Feind ist nah."
"Perdu dans ses pensées, von Langenau écrit une lettre. Lentement, il peint avec de grandes lettres sérieuses et droites :
« Ma bonne mère,
« soyez fière : je porte le drapeau,
« soyez sans souci : je porte le drapeau,
« aimez-moi : je porte le drapeau. »
Puis il enfouit la lettre dans son pourpoint, à l'endroit le plus secret, à côté du pétale de rose. Et il pense. Elle en sera bientôt parfumée. Et il pense : peut-être un jour quelqu'un la trouvera-t-elle... Et il pense - ..., car l'ennemi est proche."
aus: Rainer Maria Rilke (1875-1926), "Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke", 1899
"Vor dem Sturm am 24. April 1915.
Ihr meine Lieben!
Hoffentlich wird Euch kein treuer Kamerad diesen Brief senden brauchen, denn es ist ein Abschiedsbrief.
Solltet Ihr ihn in Händen halten, so wisset denn: ich bin gefallen für meinen Kaiser, für mein Vaterland und für Euch alle.
Es gilt jetzt einen schweren Kampf und es ist leuchtender, lockender Frühling.
Ich habe Euch nichts weiter zu sagen, denn ich habe keine Geheimnisse gehabt.
Und wie ich Euch danke für das, was Ihr alle drei mir im Leben Gutes getan habt, wie ich Euch allen für den Sonnenschein und das Glück danke, in dem ich lebte, wißt Ihr.
Freudig, dankbar und glücklich werde ich sterben, wenn es sein muß! Dieses aber soll noch ein Gruß der heiligsten Liebe
sein für Euch alle und für alle, die mich liebten. Ich trage diesen letzten Gruß bei mir bis zum letzten Augenblick.
Dann sei er durch treue Kameraden Euch gesandt und mein Geist wird bei Euch sein.
Der gnädige große Gott behüte und segne Euch und mein deutsches Vaterland!
In inniger Liebe Euer treuer Walter."
Abschiedsbrief des Fähnrichs Walter Roy, geb. am 01. Juni 1894 in Hamburg, gef. am 24. April 1915 bei les Éparges, Frankreich