Forêt Domaniale d´Apremont - Apremont-Wald
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Nachdem die Deutschen Ende September 1914 das Fort Camp des Romains und den Brückenkopf auf der westlichen Maas-Seite eingenommen hatten, wurden die Linien zum Schutze der heutigen D 907 in die südlich der Straße gelegenen Wälder vorgeschoben. Es kam zu monatelangen, erbitterten Waldkämpfen, insbesondere im Bois Brulé sowie den sich westlich anschließenden Waldbereichen. Bis weit in das Jahr 1915 versuchten die Franzosen vergeblich, die deutschen Einheiten zurückzudrängen. Auf deutscher Seite wurde ein tief gestaffeltes Stellungssystem geschaffen.
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Etwa ab Mitte 1915 ebbten die Angriffsbemühungen der Franzosen ab. Strategisch hatten die Deutschen frühzeitig geplant, die exponierten Stellungen im Frontbogen für den Fall eines massierten Angriffs aufzugeben. Zu diesem Zweck wurde bereits ab 1915 eine rückwärtige Sehnenstellung, die Michel-Stellung, angelegt. Diese sollte geordnet ab dem 11.09.1918 besetzt werden, da sich ein alliierter Großangriff abzeichnete. In diese Absetzbewegung stieß der überraschend frühe Angriff der Franzosen und Amerikaner am 12.09.1918, der die amerikanischen Stoßtruppen weit in das deutsche Hinterland vordringen ließ. Die noch unerfahrenen Amerikaner konnten diesen unerwarteten Vorteil nicht effektiv nutzen. Den deutschen Truppen gelang es, wenn auch unter hohen Verlusten an Material, die Michel-Stellung zu besetzen und bis zum Ende der Kämpfe am 11.11.1918 zu behaupten.
Gut erhaltene, in ihrem meist natürlich belassenen oder wiederhergestellten Zustand sehenswerte und touristisch erschlossene Positionen, wie bspw. der Tranchée de la Soif im Bois d´Ailly, das Stellungssystem um den Bayerngraben im Apremont-Wald, der Bereich der Feldschanze (franz. La Redoute) im Bois Brulé, lassen heute noch das verbissene Ringen nachempfinden. Militärhistorisch interessant ist dieser Fronabschnitt, da sich über vier Jahre Krieg keine nennenswerten Änderungen der Frontstellungen ergaben und diese auch heute noch gut erhalten sind. Auf französischer Seite sind Orte wie das Fort de Liouville sowie das Dorf Marbotte mit seiner Kirche Saint-Gérard und dem in der Mairie befindlichen Museum einen Besuch wert.