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Château de Moncel -
Hauptquartier der Armee-Abteilung C (v. Strantz)

St. Mihiel Zentral
Das Château de Moncel mit seinem weitläufigen Park liegt im Süden der Stadt Jarny. Die Anlage befindet sich seit 1980 in städtischem Besitz und beherbergt seit einigen Jahren das "Maison de l’Environnement". Diverse Jugend- und Umweltorganisationen, Schulen und sonstige Institutionen nutzen das Gebäude für Ausstellungen, Workshops, Tagungen, Unterrichtsveranstaltungen, Feiern und sonstige Events.  In den Jahren 1915 bis 1918 diente das Château de Moncel der Armee-Abteilung C, der früheren Armee-Abteilung von Strantz, als Hauptquartier.
Erste Hinweise auf die Anlage reichen zurück bis in das 13. Jahrhundert. Der Name Château de Moncel leitet sich von Moncel Guerrin, einem Chevalier des Hauses von Apremont, ab, dessen Familie das Anwesen bis Mitte des 14. Jahrhunderts besaß. Zuvor befand es sich einige Jahre im Besitz der Herren von Luxembourg. Überliefert ist, dass es sich im Mittelalter um eine Burganlage mit Burggraben und Zugbrücke gehandelt habe.
Nachdem Moncel über die Jahrhunderte hinweg vielfachen Wechseln der Besitzverhältnisse unterlag, erwarb 1822 der Großgrundbesitzer Emile Bouchotte das Anwesen. Bouchotte hatte in England Landwirtschaft und Gartenbau studiert. Er machte sich daran, die Ländereien wieder urbar zu machen und die Gebäude zu restaurieren, nachdem Moncel jahrzehntelang nicht bewirtschaftet worden war. 1824 wurde Emile Bouchotte in die Gesellschaft der Wissenschaften und Künste in Metz aufgenommen. Während der revolutionären Bestrebungen des Jahres 1830 wurde er zum Bürgermeister der Stadt gewählt und gab seine landwirtschaftliche Tätigkeit auf. Er veräußerte Moncel 1831 an Henri Redon. Durch diesen wurde der Ausbau des Anwesens vorangetrieben. Redon erwarb weitere Ländereien und Güter hinzu, so die Ferme St. Cathérine, die Mühle von Droitaumont und das Anwesen la Grange bei Ville-sur-Yron.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Moncel umfassend erweitert und im Stil eines herrschaftlichen Schlosses des 18. Jahrhunderts umgebaut. Nach dem Tod von Henri Redon wurde das Anwesen 1909 an die damaligen Eigentümer der Eisen- und Waffenfabrik Schneider-Creusot veräußert, denen auch die Mine von Droitaumont gehörte. Die Familie Leicknam, aus der der damalige Direktor des Unternehmens stammte, bewohnte Moncel für einige Jahre, verließ es aber Anfang August 1914, als der deutsche Einmarsch absehbar war.
Am 25. August 1914 besetzten deutsche Truppen Moncel. Zuvor waren durch die Einwohner von Jarny im Keller des Schlosses Lazaretträume eingerichtet worden, dies dem Grunde nach nur, um das Gebäude vor Zerstörung zu schützen. Das Schloss diente den deutschen Truppen nach seiner Okkupation als Hauptquartier diverser Einheiten, so zum Beispiel des V. preußischen Armeekorps und im Zeitraum Juni 1915 bis September 1918 der Armee-Abteilung C (v. Strantz, später Fuchs). Während dieser Zeit waren in Moncel häufig militärische Befehlshaber anwesend, unter ihnen Kaiser Wilhelm II., Kornprinz Wilhelm, Paul von Hindenburg, gleichfalls auch politische Führer wie der damalige Reichskanzler Theobald von Bethmann-Hollweg oder der österreichische Außenminister Ottokar Graf Czernin zu Chudenitz. Von diesen Aufenthalten existieren diverse Fotografien.
Der Park um das Schloss ist vormittags ab 08.00 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. In das Innere des Schlosses gelangt man mit etwas Glück durch freundliches Fragen, sofern dort Veranstaltungen stattfinden. Im Park steht etwas abgelegen eine Madonnen-Statue, die 1892 durch Monseigneur Thurinas, Bischof von Nancy, geweiht wurde. Unter der Statue befindet sich etwas versteckt eine Gruft, die nach Erzählungen von Einheimischen zunächst den Bewohner-Familien zur Bestattung ihrer Verstorbenen diente, jedoch durch die Franzosen im August 1914 auch zur Beisetzung von gefallenen Soldaten aus den Kämpfen im Umland genutzt wurde.

Château de Moncel - damals und heute:

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