Rouvres-Wald |
Der Wald von Rouvres liegt östlich Etain. Von den Deutschen wurde unter dieser Bezeichnung meist das gesamte Waldgebiet zwischen Eton, Gondrecourt und Rouvres-en-Woevre zusammengefasst. Vereinzelt wurden Teile des Waldgebietes auch als Sachsenwald, Wald von Gondrecourt, Eton-Wald oder Großer Gemeindewald bezeichnet.
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In und um den Rouvres-Wald gab es mehrere deutsche Lagerbereiche, so das Rouvres-Wald-Lager, Sachsen-Lager, Eton-Wald-Lager, MG-Lager, Syrie-Lager und das Schwaben-Lager. Zudem befand sich das Gebiet ab 1917 an der Nahtstelle zwischen der Kriemhild- und Michel II-Stellung. In seinem westlichen Bereich waren starke Befestigungen einschließlich vieler Bunker errichtet worden.
Südlich der D 906 in der Gemarkung les Bouvrettes lagen Ausläufer das Schwaben-Lagers sowie der große Waldfriedhof des Infanterie-Regiments 126. Man findet noch Reste einzelner Grabstellen und Einfassungen. Nördlich der D 167a findet man am Waldrand in dem von den Deutschen Eichen-Wäldchen genannten Bereich drei gut erhaltene, dicht beieinander stehende Bunker, die zur Kriemhild-Stellung gehörten. Es handelt sich um Regelbauten, die ab 1917 errichtet wurden. Vorhanden ist ein MG-Unterstand, ein Doppel-Artillerie-Beobachter sowie eine Funkstelle. Die Funktion dieser Anlagen gibt auf Grund ihrer Lage und Anordnung Rätsel auf. Möglicher Weise handelte es sich um Versuchsbauten oder um Anlagen zu Übungszwecken, denn der eigentliche Lagerbereich begann unmittelbar hinter den Bunkern.
Aktualisierung (März 2016): Der zu der genannten Bunkergruppe im Bereich Bois de Rouvres (Eichen-Wäldchen) gehördende MG-Stand wurde im März 2016 durch den französischen Militärhistoriker Frédéric Radet, Inhaber und Betreiber der südlich Verdun gelegenen, touristisch erschlossenen Ouvrage de la Falouse, teilweise freigelegt. Dazu existieren auf Facebook interessante Fotos.
Im Bereich des Syrie-Lagers hart südlich der D 906 findet sich auf einer Wiese das Barbara-Denkmal. Es wurde wahrscheinlich in der ersten Hälfte des Jahres 1916 durch Angehörige des Feldartillerie-Regiments 80 errichtet. Barbara von Nikomedien, eine christliche Heilige aus dem 3. Jahrhundert n.Chr., deren Existenz nicht gesichert ist, wurde seit dem Mittelalter als Schutzpatronin unter Anderem der Artillerie verehrt. Ein französischer Ausdruck für Pulverkammer lautet "Sainte-Barbe". Auf deutschen Kriegsschiffen wurde der ringförmige Unterbau der Geschütztürme "Barbette", also "Kleine Barbara" genannt. Beides geht auf die Heilige Barbara zurück. Heute ist das Barbara-Denkmal im Bereich des ehemaligen Syrie-Lagers leider in einem sehr beklagenswerten Zustand.