Nördlich, östlich und südöstlich des späteren zentralen Schlachtfeldbereichs bei Verdun wurden durch die deutschen Truppen ab Ende 1914, als die Front erstarrte, tief gestaffelte Stellungsbereiche errichtet. Sie erhielten Drahthindernisse, schusssichere Unterstände für die Besatzung sowie betonierte Bunker für MG, Beobachtung und auch Artillerie.
Ab Herbst 1916 wurde erkennbar, dass sich eine Eroberung der Festung Verdun und die damit verbundene Hoffnung auf die Wiederaufnahme des Bewegungskrieges nicht realisieren lassen würde. Französische Offensivbemühungen waren erfolgreich und die Deutschen gerieten in die Defensive. Deshalb ging man daran, rückwärtige Stellungssysteme zu errichten. Hinter dem eigentlichen Kampfgebiet entstanden Verteidigungslinien, die so klangvolle Namen wie Kriemhild-, Hagen-, Etzel- oder Volker-Stellung erhielten, letztendlich aber ihren heroischen Bezeichnungen nicht gerecht wurden. Einzelne Dörfer wurden zu starken Festungen ausgebaut. Überreste dieser Positionen findet man auch heute noch vielfach in der Landschaft.
Das Hinterland, die Etappe, war geprägt durch unzählige Versorgungseinrichtungen. Stäbe und sonstige Militärverwaltungsstellen wurden in nahezu jedem Dorf und jeder Stadt zwischen Front und Reichsgebiet eingerichtet. Frontnahe Ortschaften unterlagen während der Kämpfe einem fortgesetzten Beschuss französischer Artillerie, wodurch massive Zerstörungn eintraten. In den umliegenden Wäldern entstanden deshalb unzählige getarnte Lagerkomplexe und Artilleriestellungen. Eine komplette zivile und militärische Infrastruktur wurde geschaffen. Kraftwerke, Köhlereien, Sägewerke, Wäschereien, Minerwalwasserfabriken, Schlachthäuser, mussten den Bedarf der deutschen Kriegsmaschinerie mit ihren hunderttausenden Soldaten abdecken. Mit der Zeit gesellte sich eine immer größer werdende Zahl an Soldatenfriedhöfen hinzu.
Im Laufe des Krieges hatte jedes Dorf und jeder Waldstreifen in dem Gebiet irgendeine militärische Einrichtung aufgenommen. Die Menge an Hinterlassenschaften ist auch hundert Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges unübersehbar und wird selbst in weiteren hundert Jahren nicht vollständig erforscht oder dokumentiert sein.