Verdun - Geschichte und Gegenwart
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Verdun ist eine der ältesten Städte Frankreichs. Als gallische Siedlung gegründet, errichteten bereits die Römer nach der Eroberung des freien Galliens durch Gaius Julius Caesar etwa 50 v. Chr. an dem kleinen Fluss Mosa, der heutigen Maas, ein erstes Kastell mit dem Namen "Virodunum Castrum".
In seinem Feldzugsbericht "De Bello Gallico " schreibt Caesar in liber IV, cap. X:
In seinem Feldzugsbericht "De Bello Gallico " schreibt Caesar in liber IV, cap. X:
Mosa profluit ex monte Vosego, qui est in finibus Lingonum, et parte quadam ex Rheno recepta, quae appellatur Vahalis insulamque efficit Batavorum, in Oceanum influit, neque longius ab Oceano milibus passuum LXXX in Rhenum transit.
Die Maas entspringt aus den Vogesen, die im Gebiet der Lingonen liegen, nimmt einen Arm des Rheins auf, der Waal genannt wird, und schafft so die Insel der Bataver, er fließt in den Ozean und nicht weiter als 80 Meilen vom Ozean entfernt in den Rhein.
Nach der Christianisierung des Römischen Reiches und der gallischen Gebiete war Verdun seit dem 4. Jahrhundert Bischoffssitz. Im Jahr 843 wurde in Verdun der gleichnamige Vertrag geschlossen, der das damalige Frankenreich in drei Teile aufspaltete. Diese Spaltung war der Beginn einer geopolitischen Entwicklung, die im Mittelalter zur Entstehung Deutschlands und Frankreichs führte.
Mittelalter
Seit dem 10. Jahrhundert gehörte Verdun zum Ostfrankenreich, aus dem später das Heilige Römische Reich Deutscher Nation hervorging. Durch den Vertrag von Chambord aus dem Jahr 1552 geriet die Stadt, wie auch die anderen dem Herzogtum Lothringen zugehörigen Reichsstädte Toul und Metz, unter französische Kontrolle. Die drei Regionen wurden "Trois-Évêchés" (Drei Bistümer) genannt. Mittels der Aufgabe der Regierungs- und Klerus-Gewalt in diesen Gebieten zugunsten Frankreichs wollten sich die protestantischen Reichsfürsten unter der Führung von Moritz von Sachsen die Unterstützung des französischen Königs Heinrich II. bei ihrem als Fürstenaufstand bezeichneten Vorgehen gegen Kaiser Karl V. sichern. Folge der Auseinandersetzungen war unter anderem der Augsburger Religionsfriede im Jahr 1555, mit dem der Protestantismus seine klerikale Anerkennung neben dem Katholizismus erhielt.
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Die im Vertrag von Chambord getroffenen Vereinbarungen wurden durch Kaiser Karl V. nicht akzeptiert. Weder ihm noch seinem Nachfolger Ferdinand I. gelang es jedoch, die verlorenen Territorien zurückzuerobern. Verdun und die anderen Reichsstädte blieben unter französischer Herrschaft.
Ab Mitte des 16. Jahrhunderts begannen die Franzosen auf Befehl von François de Scépeaux, Comte de Durtal, mit der Befestigung der Stadt. Der französische König Heinrich II. hatte ihm die Verwaltung der "Trois-Évêchés" übertragen. Mit der Planung und Leitung der Arbeiten wurde der Sieur de Saint-Rémy beauftragt. Auf Anregung des ersten Gouverneurs der Stadt Verdun, Maréchal Gaspard de Saulx de Tavannes, wurde 1567 mit dem Bau einer Zitadelle begonnen, die nach Plänen des Festungsbaumeisters Sébastien Le Prestre de Vauban ab 1664 nochmals vergrößert und in wesentlichen Teilen verändert wurde. In den folgenden Jahrzehnten schritt der Ausbau der Stadtbefestigung stetig voran. Verdun erhielt mehrere Bastionen und zusätzlich eine starke Umwallung.
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Koalitionskriege
In der Anfangsphase der Französischen Revolution, im sogenannten Ersten Koalitionskrieg, wurde Verdun ab Ende August 1792 durch Deutsche und Österreichische Truppen unter dem Oberbefehl des Herzogs von Braunschweig belagert. Nach einer heftigen Beschießung mit Brandbomben kapitulierte der Gouverneur der Festung, Colonel Nicolas-Joseph Beaurepair, am 2. September 1792 auf Druck der Bürgerschaft. Hiernach wurde er erschossen aufgefunden. Die Umstände seines Todes blieben ungeklärt.
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Der Fall Verduns 1792 beschleunigte die revolutionären Bestrebungen in ganz Frankreich. Er führte in Paris zu den Septembermorden, bei denen über 2.000 Menschen den Tod fanden.
Die alliierten Truppen verharrten nach dem Fall Verduns für mehrere Tage im Bereich der Stadt. Erst am 11. September 1792 wurden bei Grandpré die Argonnen durchschritten. Den Franzosen war es derweil gelungen, eine starke Verteidigungsarmee zu formieren. Am 20. September 1792 kam es zu der Kanonade von Valmy, nach deren unentschiedenem Ausgang sich die alliierten Truppen auf deutsches Reichsgebiet zurückzogen. Hunderte verwundete deutsche Soldaten verblieben in örtlichen Lazaretten. Die Zusage ihrer unversehrten Rückführung wurde seitens der französischen Armee weitestgehend eingehalten. Bereits am 11. Oktober 1792 nahmen die Franzosen Verdun wieder ein.
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Über den Vormarsch der deutsch-österreichischen Truppen berichtet Johann Wolfgang von Goethe in seiner Schrift "Campagne in Frankreich 1792". Er nahm an dem Feldzug als Begleitung des Herzogs von Sachsen-Weimar teil. In detaillierter Weise schildert er die Begebenheiten ab dem Fall der Festung Longwy am 23. August 1792. Interessante Details aus Verdun und dem Umland werden berichtet, die über die Geschehnisse des Ersten Weltkriegs hinaus zu weiteren Nachforschungen vor Ort einladen.
Deutsch-Französischer Krieg
Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 verteidigte sich Verdun über einen Monat lang gegen die zuletzt ca. 15.000 Mann starken preußischen Belagerungstruppen. Die Festung erhielt nach der Einnahme von Metz durch die Deutschen erhebliche strategische Bedeutung, da sie die für den weiteren Vormarsch beabsichtigten Nachschubwege und Bahnlinien aus dem Reichsgebiet Richtung Paris sperrte. Sie wurde zuletzt von einer 6.000 Mann starken Besatzung verteidigt, die stetig Verstärkung aus den zuvor gefallenen Festungen erhalten hatte.
Sächsische Truppen hatten im August 1870 vergeblich die handstreichartige Einnahme der Stadt versucht. Ab dem 23. September 1870 war Verdun sodann durch preußische Truppen umschlossen. Eingesetzt war unter Anderem das 5. Rheinische Infanterie-Regiment Nr. 65 aus Köln sowie Landwehr-Bataillone aus Jülich, Deutz, Aachen, Simmern und Andernach. Bis Oktober 1870 widerstand Verdun der Belagerung und es gelang sogar, die mit veralteten französischen Beutegeschützen ausgestatteten Batterien im Westen der Stadt durch eigenes Artilleriefeuer niederzuhalten. Die Besatzung der Stadt vollzog mehrere Ausfälle, so am 20. Oktober 1870. Im Bereich der Heyvaux-Höhe südwestlich Thierville konnten 12 preußische Geschütze vernagelt und vorübergehend unbrauchbar gemacht werden. Die Preußen erweiterten darauf ihren Belagerungspark auf zirka 140 Geschütze. Den bevorstehenden Beschuss und die Zerstörung der Stadt wartete der Kommandant der Festung, General Guerin de Waldersbach, nicht ab. Er bat am 03. November 1870 um einen Waffenstillstand und kapitulierte am 08. November 1870 zu günstigen Bedingungen.
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Nach dem Krieg 1870/71 und dem Verlust Elsass-Lothringens sowie der Festungen Thionville, Metz und Straßbourg begannen die Franzosen ab 1873 damit, eine Festungslinie entlang der neuen Ostgrenze zu errichten. Die Planung und Durchführung übernahm General Séré de Rivières. Verdun wurde Teil des neuen Festungsgürtels und nach und nach mit mehr als 40 sich gegenseitig deckenden Forts und Ouvrages sowie weiteren Infanterie-, MG und Munitionswerken, Artilleriestellungen und anderen militärischen Einrichtungen umgeben. Die Anlagen wurden mit einem dichten Eisenbahn- und Feldbahnnetz verbunden. Zwischen den einzelnen Werken wurden Infanteriestellungen geschaffen. Die meisten Anlagen und auch die Zitadelle der Stadt wurden ab 1887 nochmals umfassend erweitert und modernisiert.
Erster Weltkrieg & Zwischenkriegszeit
Bis zum Beginn der deutschen Offensive blieb Verdun im Wesentlichen von den Auswirkungen des Krieges verschont, obwohl die deutschen Truppen bereits Ende August 1914 bis in die Nähe der Stadt vorgedrungen waren. Dies änderte sich, als am 21. Februar 1916 mehr als 1.200 Geschütze und Mörser das Vorbereitungsfeuer für die als "Operation Gericht" bekannt gewordene deutsche Großoffensive bei Verdun begannen. Allein die Zitadelle erhielt ab Beginn der Schacht monatlich etwa 8.000 Treffer. Auch die umliegenden Stadtquartiere wurden nach und nach durch das Bombardement zerstört. Bei Ende der Kämpfe war Verdun durch die Bevölkerung verlassen und in großen Teilen verwüstet.
Unmittelbar nach Kriegsende begann in und um Verdun ein ausgeprägter Schlachtfeldtourismus. Dieser wurde verstärkt durch den von den Franzosen als Revange für den verlorenen Krieg 1870/71 empfundenen und propagandistisch genutzten Waffenstillstandsvertrag von Compiegne im Jahr 1919. Auch deutsche Veteranenverbände organisierten regelmäßige Fahrten auf das ehemalige Schlachtfeld. Verdun erlebte hierdurch einen wirtschaftlichen Aufschwung. Es entstanden Hotels, Herbergen, Restaurationsbetriebe sowie eine Vielzahl an Einzelhandels-Geschäften. Diese urbane Dienstleistungs-Struktur prägt auch heute noch das Stadtbild.
Zwischen den Kriegen trafen sich in Verdun regelmäßig deutsche und französische Veteranen. Diese Treffen wurden nach und nach Teil einer Annäherung und Aussöhnung zwischen Deutschen und Franzosen. Am 12. April 1936 besuchte eine deutsche Abordnung ehemaliger Verdun-Kämpfer die Feier zum 20. Jahrestag der Schlacht, zu der sie, am Bahnhof von ihren ehemaligen französischen Kameraden mit Hitlergruß empfangen, beim Denkmal der Toten an der Place de la Nation Kränze mit Hakenkreuz-Schleife niederlegten. Zuvor hatten ehemalige Kriegsteilnehmer aus Deutschland, Frankreich und den anderen Staaten am Ossuaire de Douaumont, den in den 1920er Jahren errichteten Beinhaus auf dem Zentralen Schlachtfeld, gemeinsam den Friedensschwur „Pour la paix du monde!“ gesprochen.
Zweiter Weltkrieg
Die verbindende Erinnerungskultur zwischen Deutschen und Franzosen währte nicht lange. Bereits am 15. Juni 1940, einen Tag nach dem Fall von Paris, wurde Verdun durch Wehrmachts-Einheiten der 16. Armee eingenommen. Der Bereich des ehemaligen Schlachtfeldes wurde in der Folge als Truppenübungsplatz verwendet, Teile der Befestigungsanlagen, wie Panzerkuppeln und Geschütze, wurden demontiert und in den Atlantikwall eingebaut. Bis zum Rückzug der Wehrmacht aus Frankreich 1944 verblieb Verdun unter deutscher Verwaltung.
Nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 wurde durch Gestapo-Einheiten der Militärbefehlshaber in Frankreich, Gen.d.Inf. Carl-Heinrich von Stülpnagel, in einem Lazarett in Verdun verhaftet. Von Stülpnagel war maßgeblich an dem Umsturzversuch beteiligt gewesen und hatte in Paris mehr als 1.200 Angehörige des NS-Regimes festsetzen lassen. Vergeblich hatte er versucht, den damaligen Oberbefehlshaber West, General Hans-Günther von Kluge, zur Teilnahme an dem Putsch zu bewegen. Von Kluge riet ihm nach dessen Scheitern zum Untertauchen, was v. Stülpnagel jedoch ablehnte.
Am 21. Juli 1944 wurde v. Stülpnagel durch Wilhelm Keitel "zur sofortigen Berichterstattung" nach Berlin zitiert. Auf der Fahrt dorthin unternahm er bei Bras-sur-Meuse nördlich Verdun einen Selbstmordversuch durch Kopfschuss. Dieser misslang. Er erblindete und war teilweise gelähmt. Von Stülpnagel wurde durch die Gestapo aus dem Lazarett in Verdun nach Berlin gebracht, durch den von Roland Freisler geleiteten 1. Senat des Volksgerichtshofs abgeurteilt und am 30. August 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. |
Neuzeit
Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs begannen erneut zaghafte Annäherungsbemühungen über deutsche sowie französische Veteranenverbände. Diese wurden durch Konrad Adenauer mit dessen unbedingtem Bekenntnis zur deutschen Westintegration befördert, das 1963 in den Elysée-Vertrag mündete. Politisch und gesellschaftlich saß das Misstrauen in Frankreich in den ersten Jahren nach dem Krieg auf Grund der massiven deutschen Verbrechen während der Besatzungszeit aber tiefer, als es nach dem Ende des Ersten Weltkriegs der Fall war.
Am 08. Juli 1962 kam es zu einem markanten Zeichen der beiderseits gewollten Aussöhnung. Konrad Adenauer und Charles de Gaulle nahmen gemeinsam an einem Pontifikalamt in der noch immer von den Ereignissen des Ersten Weltkrieges gezeichneten Kathedrale von Reims teil. Zuvor waren beide über die ehemaligen Champagne-Schlachtfelder gefahren. Am 5. September 1962 rief Charles de Gaulle bei seinem Gegenbesuch in Bonn der jubelnden Menge zu: „Es lebe Bonn! Es lebe Deutschland! Es lebe die Deutsch-Französische Freundschaft!“ |
Nachdem das Verhältnis beider Länder in den folgenden 20 Jahren vor Allem im Zuge der Ostpolitik Willy Brandts wieder etwas abkühlte, brachten die 1980er Jahre eine erneute Annäherung. Am 22. September 1984 kam es zu dem bekannten Handschlag zwischen Helmut Kohl und Francois Mitterrand bei einer Gedenkfeier auf dem Zentralen Schlachtfeld von Verdun. Die Umstände des Treffens werden bis heute kontrovers diskutiert. Es heißt, Kohl habe ursprünglich die Einladung zu den Feierlichkeiten der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1984 erbeten, was von Mitterrand jedoch abgelehnt wurde. Sodann sei es als Ersatz zu dem Treffen in Verdun gekommen, bei dem man zunächst die deutsche Kriegsgräberstätte Consenvoye besuchte, sodann auf Höhe 304 weilte, wo der Vater von Mitterrand 1916 kämpfte und Mitterrand selbst 1940 verwundet wurde, um sich letztendlich am Beinhaus von Douaumont feierlich die Hand zu reichen. Ob diese symbolische Geste vorbesprochen war oder spontan erfolgte, ist bis heute nicht eindeutig geklärt.
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Die guten Beziehungen zwischen beiden Ländern, setzten sich über die kommenden Regierungswechsel fort. Jaques Chrirac und Gerhard Schröder pflegten ein sehr vertrauensvolles Verhältnis, das sich insbesondere aus der gemeinsamen Ablehnung der amerikanischen Irak-Intervention nährte. Schröder war der erste deutsche Regierungschef, der am 30. November 1999 vor der französischen Nationalversammlung sprechen durfte. Für Angela Merkel und Nicolas Sarkozy wurde in Anbetracht ihres engen und freundschaftlichen Verhältnisses der Begriff "Merkozy" kreiert. Auch gegenüber Francois Hollande pflegte Merkel enge, jedoch nie so enge Beziehungen, wie zu seinem Vorgänger. Beide trafen am 8. Juli 2012, also exakt 50 Jahre nach Adenauer und de Gaulle, erneut in Reims zum Gedenken an die Deutsch-Französische Aussöhnung zusammen. Am 29. Mai 2016 gedachten beide im Rahmen einer internationalen Gedenkfreier zum 100-jährigen Ende der Verdun-Schlacht den Gefallenen aller Nationen. Es bleibt zu hoffen, dass die gegenseitigen Bemühungen um eine Beibehaltung und Intensivierung der vertrauensvollen Beziehung beider Länder auch im Verhältnis Merkel und Macron sowie über nachfolgende Regierungswechsel fortgesetzt werden.
Für die Stadt Verdun änderte sich die nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst positive wirtschaftliche Situation ab den 1960er Jahren, als nach und nach die ehemaligen Veteranen des Ersten Weltkrieges verstarben und es nur noch vereinzelt zu internationalen Treffen auf dem Gebiet des ehemaligen Schlachtfeldes kam. In den folgenden Jahrzehnten wechselte das Publikum, so dass die Stadt einen Großteil ihres einst seriösen Interesses verlor. Andere Frontabschnitte in Frankreich und Belgien rückten in den militärhistorischen Vordergrund, vor Allem die Schlachtfelder an der Somme und bei Ypern. Dort waren vor Allem englische, australische und kanadische Truppen eingesetzt, derer im Rahmen einer ausgeprägteren Erinnerungskultur der betroffenen Nationen intensiver gedacht wurde. Ab den 1990er Jahren trat in Verdun eine Modernisierung der Verwaltung und damit auch eine Revitalisierung des geschichtlichen Erbes ein. Seit 1994 beherbergt der ehemalige Bischofspalast das Centre Mondial de la Paix. Dabei handelt es sich um ein globales Friedenszentrum, in dem, fußend auf den Erfahrungen des Ersten Weltkrieges, besonders an die menschliche Freiheit und Würde sowie an die Durchsetzung der Menschenrechte erinnert wird. Das geschieht kontinuierlich durch internationale Begegnungen, Workshops und Ausstellungen.
Das heutige Verdun stellt sich mit seinen ca. 20.000 Einwohnern als einladende, gepflegte französische Kleinstadt dar, die mit ihren historischen Gebäuden, engen Gassen und der Lage an der Maas im Sommer fast schon ein mediterranes Flair besitzt. Der Uferbereich der Maas sowie die Alt- und Innenstadt wurden umfassend saniert, Cafés und Restaurants laden zum Verweilen ein. Es entstanden viele neue Geschäfte in der Innenstadt, am Stadtrand siedelten sich Logistik- und Industriebetriebe an. Der Bischofspalast, die Kathedrale, die Zitadelle und viele andere interessante Orte machen eine Erkundung der Stadt neben dem militärhistorischen Thema und Umfeld zu einem Erlebnis.
Verdun ist inzwischen wieder zu einem akzeptierten regionalen und touristischen Zentrum im Osten Frankreichs geworden sowie zum Ausgangspunkt für Touren in die schöne Landschaft Lothringens. Die Stadt mit ihrer wechselvollen Geschichte ist ein Bindeglied zwischen Deutschen und Franzosen. Sie erinnert die Besucher der Schlachtfelder daran, welchen Wert die Demokratisierung und Einigung Europas seit Mitte des 20. Jahrhunderts hat, deren Bestand ohne die Deutsch-Französische Freundschaft undenkbar ist.