Billy-sous-les-Côtes - damals und heute |
Der kleine Ort Billy-sous-les-Côtes am Fuße der Côtes de Lorraine lag im Gefolge des Vorrückens preußischer Truppen ab dem Monat September 1914 über die gesamte Kriegsdauer nur etwa 6 Kilometer hinter den vordersten deutschen Linien. Eine Vielzahl an Einheiten hatte in Billy und auch den benachbarten Ortschaften am Fuße der Maas-Höhen ihr Quartier. Es entwickelte sich ein reges Soldatenleben, in dessen Rahmen Einrichtungen wie Lazarette, Bade- und Entlausungsanstalten, Feldbuchhandlungen, Gaststätten und Kinos gehörten. Billy-sous-les-Côtes war neben anderen Einheiten von September 1914 bis Oktober 1916 über zwei Kriegsjahre hinweg Unterkunftsort des Königlich-Preußischen 1. Feldartillerie-Regiments Nr. 20, einer hochangesehenen, traditionsreichen Einheit. Das soldatische Leben im Ort wird in einem Beitrag in der Regimentsgeschichte aus dem Jahr 1932 eindrucksvoll beschrieben.
Während dieser Zeit wurde in Billy aus einem unscheinbaren französischen Dorf-Café die sodann weithin bekannte Soldaten-Gaststätte "Krug zum grünen Kranze" mit dem benachbartem Soldaten-Kino "Flimmer-Stollen". Verantwortlich für die Leitung der Gaststätte war der damalige Vizewachtmeister Ernst Hartwig Kantorowicz, Enkel von Hartwig Kantorowicz, des Gründers der bekannten Likör- und Spirituosen-Manufaktur Hartwig Kantorowicz Actien-Gesellschaft aus Posen im heutigen Polen. Über die Geschichte des jungen Soldaten sowie des Unternehmens wird in einem separaten Beitrag berichtet.
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