Zwischen den Dörfern Ville-en-Woevre und Fresnes-en-Woevre errichteten die Deutschen im Laufe des Jahres 1916 eine Riegel-Stellung. Diese erhielt den Namen Auler-Stellung und war benannt nach dem früheren Instrukteur der Pioniere in der türkischen Armee und Kommandeur der 5. Landwehr-Infanterie-Division, Generalleutnant Carl Auler-Pascha. Teil der Riegel-Stellung waren mehrere starke Stützpunkte, so auch die Ferme und das Château d´Aulnois nördlich Fresnes-en-Woevre. sowie die Ferme und das Château d´Hannoncelles, die etwas weiter nördlich entlang der D 908 lagen. Von der Befehlsstruktur war der Bereich bis 1917 dem V. Preußischen Armee-Korps zugehörig und damit Teil der im St. Mihiel-Frontbogen stehenden Armeabteilung von Strantz.
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Das Château d´Hannoncelles wurde Anfang des 15. Jahrhunderts auf den Resten einer frühmittelalterlichen Burganlage errichtet. Wie auch das etwas weiter südlich gelegene Château d´Aulnois und die dazugehörige Ferme wurden die Ländereien um das Schloss Hannoncelles bereits Ende des 15. Jahrhunderts Eigentum der Familie der "des Armoises". Thierry des Armoises I. errichtete ab dem Jahr 1508 eine erste größere Burganlage, die bis Ende des 17. Jahrhunderts stetig weiter aus- und umgebaut wurde. Im 18. Jahrhundert wurde im südöstlichen Winkel des Schlosses Hannoncelles eine Kapelle errichtet. Ihre Position ist heute an Hand eines größeren Erkers noch erkennbar. Während des Ersten Weltkriegs kam es zu massiven Zerstörungen. Seit 1992 stehen Teile der Fassaden sowie die sehenswerte Kapelle unter Denkmalschutz.
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deutsche Stellungskarte, Stand Mai 1918
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Der Gebäudekomplex war ursprünglich viereckig im Renaissance-Stil errichtet. Nach dem Ende der Kämpfe wurden in den 1920er Jahren nur Teile des insgesamt stark zerstörten und auch im Inneren verwüsteten Schlosses Hannoncelles erhalten und wieder aufgebaut. Seit 1992 stehen einzelne Bereiche der Fassaden sowie die Kapelle unter Denkmalschutz.
Es sind nur wenige Fotografien des Schlosses aus Kriegszeiten bekannt. So gut wie nichts ist zur strategischen und logistischen Bedeutung der Anlage während der deutschen Besetzung und der Kämpfe zwischen 1914 und 1918 überliefert. Zeitgenössische Bilder zeigen ab 1916 nahe des Schlosses Schützengräben, Stacheldrahthindernisse und massive Zerstörungen, die auf die unmittelbare Nähe zu den deutschen Stellungen zurückzuführen sind. So ist es wohl auch zu erklären, dass in der Anlage jedenfalls ab dem Jahr 1916, als die "Auler-Stellung" errichtet wurde, keine höheren deutschen Kommandostellen oder Stäbe mehr untergebracht waren, wie das zu Kriegszeiten für entsprechende Anwesen eigentlich die Regel war.
Das Château d´Hannoncelles befindet sich heutzutage in Privatbesitz. Es beherbergt Tagungs- und Veranstaltungsräume. Besichtigungen sind mit individueller Gestattung, ansonsten nur zu bestimmten Terminen im Jahr möglich, so an den Journées européennes du patrimoine, die jedes Jahr im September stattfinden.
Die Anlage und ihre Umgebung ist auch abseits militärhistorischer Exkursionen einen Besuch wert.
Die Anlage und ihre Umgebung ist auch abseits militärhistorischer Exkursionen einen Besuch wert.