Langer Max - 38-cm-SK-L/45 vor Verdun
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aktueller Stand: Auf Grund von vermeintlicher Baufälligkeit vor Allem der Munitionstunnel ist der Rundweg im Bereich der Stellung nahe Duzey (Bois de Warphemont) für die Öffentlichkeit teilweise gesperrt.
An der Westfront kamen bei allen beteiligten Nationen mit Fortschreiten des Krieges immer schwerere Geschütztypen zum Einsatz. Auf deutscher Seite erlangte der von Krupp in Essen entwickelte Mörser "Dicke Bertha" Bekanntheit, nachdem er bei der Belagerung der Belgischen Forts zu Beginn des Ersten Weltkrieges bereits wirkungsvoll eingesetzt wurde. Nach dem Auftauchen der Waffe nannten die Franzosen quasi jedes größere deutsche Geschütz "Bertha" oder "Dicke Bertha".
Neben diesem nach Bertha Krupp von Bohlen und Halbach benannten Geschütz fanden auch weitere überschwere Systeme Verwendung. Der Stellungskrieg machte großkalibrige und weitreichende Artillerie notwendig. So wurden auf deutscher Seite bereits ab der zweiten Hälfte des Jahres 1914 für Kriegsschiffe entwickelte Geschütztypen für den Landeinsatz umkonzipiert.
Eines dieser Geschützrohre war der "Lange Max". Die Waffe trug die technische Bezeichnung "38-cm-SK-L/45". Der Wert 38-cm bezog sich auf den Rohrinnendurchmesser, also das Kaliber. SK stand für Schnellade-Kanone. L/45 bezeichnete die Länge des Geschützrohres mit 17,1 m, wobei sich der Wert 45 aus dem 45-Fachen des Kalibers mit 38 cm ergab (45 x 38 cm = 1.710 cm). Überliefert ist, dass die Bezeichnung "Langer Max" auf Vizeadmiral Maximilian Rogge zurückgehen soll, der an der Entwicklung des Systems für den Landeinsatz im Reichsmarineamt maßgeblich beteiligt gewesen sei. Das ist möglich, gleichwohl nicht gesichert, wurde Rogge nämlich erst 1917 in verantwortliche Positionen bei dem Reichsmarineamt versetzt und auch erst 1918 zum Admiral befördert. Die Bezeichnung "Langer Max" taucht bereits 1915 in diversen Berichten auf.
Geschichtliches
Der Ursprung dieses deutschen Geschütztyps 38-cm-SK-L/45 "Langer Max" befand sich auf See:
Der Ursprung dieses deutschen Geschütztyps 38-cm-SK-L/45 "Langer Max" befand sich auf See:
Ende des 19. Jahrhunderts begannen die Engländer mit der Entwicklung moderner Kriegsschiffe. Die rasanten technischen Neuerungen dieser Zeit, insbesondere die Fortentwicklung des Dampfantriebes und der Brisanzmunition, ließen bei allen Großmächten in schnellem Rhythmus Artillerie- und Schiffstypen entstehen, die bei ihrer Fertigstellung bereits veraltet waren. Im Dezember 1906 wurde in England die HMS "Dreadnought" fertiggestellt. "Dreadnought" heißt so viel wie "Fürchtenichts". Dieser englische Schiffstyp war der Auslöser des Flotten-Wettrüstens, mit dem sich die damaligen Großmächte gegenseitig zu übertrumpfen suchten. Jährlich stiegen die Schiffs- und Kalibergrößen. Ebenso stiegen die Baukosten, auf Grund derer Deutschland nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges mit den englischen Möglichkeiten nicht mehr mithalten konnte.
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Nachdem sich die Kaliber der englischen Schiffsartillerie bis auf über 34 cm vergrößert hatten, begannen die Deutschen 1910 mit der Entwicklung von Schiffen der Bayern-Klasse. Durch Kaiser Wilhelm II. wurde am 06.01.1912 ein Rohrtyp mit einem Innendurchmesser von 38 cm angeordnet. Am 01. und 03. April 1912 vergab die Kaiserliche Marine den Bauauftrag für die ersten beiden neuen Linienschiffe, die den Namen SMS "Bayern" und "Baden" erhalten sollten. Die "Bayern" war im März 1916, die "Baden" im Dezember 1916 einsatzfähig. Die Baukosten waren auf 40 - 50 Millionen Reichsmark pro Schiff kalkuliert. Die "Bayern" sank durch Selbstzerstörung 1919 vor Scapa Flow, die "Baden" fungierte bis 1922 als englisches Zielschiff. Sie liegt noch heute an der tiefsten Stelle des Ärmelkanals vor Cherbourg. Die Schiffe der Bayern-Klasse trugen jeweils 8 Geschütze des Typs 38-cm-SK-L/45, die zum damaligen Zeitpunkt in ihrer Wirkung unerreicht waren.
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Technisches
Das Geschützrohr 38-cm-SK-L/45 "Langer Max" konnte nach der Entwicklung tauglicher metallener Schießgerüste und Transportverfahren ab Beginn des Jahres 1915 sowohl als Eisenbahngeschütz als auch mittels betonierter Stellungen eingesetzt werden. Der Bau solcher Stellungen dauerte bis zu 6 Wochen. Für den Transport der Waffe mit allen Bauteilen waren über 35 Eisenbahn-Waggons notwendig. Das Gesamtgewicht betrug zirka 270 Tonnen. Verwendung fanden Granaten mit einem Gewicht von ca. 400 bis 750 kg, wobei mittels einer metallenen Spitz-Haube eine Reichweite bis zu 47,5 Kilometer, mit Spezial-Granaten sogar bis knapp unter 60 Kilometer, erzielt wurde. Vereinzelt wird berichtet, es seien auch Schrapnell-Granaten mit über 3.700 Kugeln pro Geschoss zum Einsatz gelangt. Das ist jedoch fraglich, denn von französischer Seite gibt es dazu keine Bestätigung.
Das Geschützrohr 38-cm-SK-L/45 "Langer Max" konnte nach der Entwicklung tauglicher metallener Schießgerüste und Transportverfahren ab Beginn des Jahres 1915 sowohl als Eisenbahngeschütz als auch mittels betonierter Stellungen eingesetzt werden. Der Bau solcher Stellungen dauerte bis zu 6 Wochen. Für den Transport der Waffe mit allen Bauteilen waren über 35 Eisenbahn-Waggons notwendig. Das Gesamtgewicht betrug zirka 270 Tonnen. Verwendung fanden Granaten mit einem Gewicht von ca. 400 bis 750 kg, wobei mittels einer metallenen Spitz-Haube eine Reichweite bis zu 47,5 Kilometer, mit Spezial-Granaten sogar bis knapp unter 60 Kilometer, erzielt wurde. Vereinzelt wird berichtet, es seien auch Schrapnell-Granaten mit über 3.700 Kugeln pro Geschoss zum Einsatz gelangt. Das ist jedoch fraglich, denn von französischer Seite gibt es dazu keine Bestätigung.
Bedient wurden die Geschütze anfänglich durch Angehörige der Marineartillerie oder auch Matrosenartillerie genannt. Im Befehlsbereich der 5. Armee, später der Heeresgruppe Kronprinz, existierte ein entsprechendes Marine-Sonderkommando unter dem Befehl des Korvettenkapitäns Hans-Walther Schulte. Einzelne Unterabteilungen waren für die Bedienung der Geschütze verantwortlich. Die Marine-Bedienungsmannschaften wurden ergänzt durch wechselnde Teile der Fuß- oder Feldartillerie und auch Angehörige normaler Infanterieeinheiten. Die Dienst-Uniform der Marineartilleristen im Landeinsatz unterschied sich teilweise von der üblichen Marine-Gestaltung und auch von den Uniformen der Infanterie sowie der bodenständigen Artillerie. Sie war feldgrau. Es wurden jedoch keine Schulterklappen getragen. Wie bei der Marine-Uniform fanden sich Marine-Dienstgradabzeichen am linken Ärmel. Auf den obigen Fotos sind Geschütz-Mannschaften mit und ohne Schulterklappen erkennbar. Als Kopfbedeckung fand eine dem Marinetyp nachempfundene, feldgraue Matrosen-Mütze Verwendung, auf der, wie bei Matrosen der jeweilige Schiffsname, diejenige Artillerie-Einheit vermerkt war, der der Soldat angehörte.
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Einsatz vor Verdun
Vor Verdun waren jedenfalls drei Bettungs-Komplexe für Geschütze des Typs 38-cm-SK-L/45 "Langer Max" errichtet worden, wobei die beiden Bettungen bei Sorel-Ferme als eine Stellung beschrieben werden. Diverse Sekundärquellen berichten, dass im Laufe des Krieges weitere Bettungen errichtet worden seien, jedenfalls aber weitere Bettungen geplant waren. Genauere Berichte dazu finden sich leider in den bekannten Quellen nicht. Richtig daran ist, dass im Rückraum des Schlachtfeldes von Verdun vereinzelt Marinegeschütze anderer Typen auf Eisenbahn- und Metall-Konstruktionen eingesetzt wurden, dies auch mit Kalibergrößen von bis zu 35 cm. Bislang wurden jedenfalls nur drei Stellungen speziell für das Geschütz 38-cm-SK-L/45 "Langer Max" vor Verdun gefunden. Auch wenn es eher unwahrscheinlich ist, kann nicht sicher ausgeschlossen werden, dass es weitere Stellungen gab.
Vor Verdun waren jedenfalls drei Bettungs-Komplexe für Geschütze des Typs 38-cm-SK-L/45 "Langer Max" errichtet worden, wobei die beiden Bettungen bei Sorel-Ferme als eine Stellung beschrieben werden. Diverse Sekundärquellen berichten, dass im Laufe des Krieges weitere Bettungen errichtet worden seien, jedenfalls aber weitere Bettungen geplant waren. Genauere Berichte dazu finden sich leider in den bekannten Quellen nicht. Richtig daran ist, dass im Rückraum des Schlachtfeldes von Verdun vereinzelt Marinegeschütze anderer Typen auf Eisenbahn- und Metall-Konstruktionen eingesetzt wurden, dies auch mit Kalibergrößen von bis zu 35 cm. Bislang wurden jedenfalls nur drei Stellungen speziell für das Geschütz 38-cm-SK-L/45 "Langer Max" vor Verdun gefunden. Auch wenn es eher unwahrscheinlich ist, kann nicht sicher ausgeschlossen werden, dass es weitere Stellungen gab.
Sorel-Ferme
Westlich der Sorel-Ferme wurden ab November 1914 die ersten beiden Bettungen seitens der Firma Krupp aus Essen zeitgleich gebaut. Der zuständige Bauleiter der Firma Krupp hieß Spetzler. Es handelte sich um Stellungen zur Aufnahme eines einfachen Anschießgerüstes, der ersten Bauform der für den Landeinsatz entwickelten Lafetten-Konstuktionen. Als Gegengewicht zu dem Geschützrohr und auch zum Auffangen des Rückstoßes hatte dieser Bettungs-Typ an der Frontseite einen massiven Beton-Sockel. Die Stellungen ermöglichten ein horizontales Verschwenken des Rohres um ca. 30 Grad. Sie waren daher in ihrem Wirkungsbereich eingeschränkt.
Sorel-Ferme WP | |
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Die Stellungen bei der Sorel-Ferme liegen heute in einem Unterholz und sind stark zugewachsen. Im Bereich der südlichen Bettung wurden wohl bei Aufgabe der Stellung Zerstörungen vorgenommen. So wurde der hintere Teil der Bettung gesprengt, ebenso Teile des vorderen Beton-Sockels sowie der Flankierungen. Auch die nördliche Bettung weist Zerstörungen durch Sprengungen auf. Sie ist jedoch auf Grund des massiven Bewuchses kaum einzusehen.
Bois de Muzeray
Anfang 1915 wurde nördlich Loison eine weitere Bettung im Bois de Muzeray, dem heutigen Bois de Watlemont, gebaut, die ab Februar 1915 einsatzfähig war. Auch diese Konstruktion war zur Aufnahme eines Anschießgerüstes geplant, enthielt jedoch einige technische Modifikationen. Dadurch vergrößerte sich der horizontale Schwenkbereich auf 36 Grad.
Langer Max Muzeray WP | |
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Die Stellung im Bois de Muzeray ist gut erhalten. Auf dem Foto oben rechts ist erkennbar, dass das betonierte vordere Gewicht scheinbar bereits während des Einsatzes des Geschützes einen Riss quer durch den Sockel aufwies. Offenbar war die Konstruktion den Kräften beim Abschuss nicht gänzlich gewachsen. So könnten sich auch die heute sichtbaren Materialschäden an der Bettung erklären. Der Feuerleitbunker ist bis auf den hinteren Teil nahezu vollständig erhalten. Links und rechts der Bettung sind Eisenbahn-Trassen zu erkennen. Diese stammen von dem Schienen-Montage-Kran, der brückenartig über der Bettung zur Einbringung und auch Demontage des Schießgerüsts sowie des Rohres geführt wurde. Über die Schienen könnte während des Einsatzes auch ein Tarngerüst gefahren sein, wie man es von anderen Stellungen kennt und wie es auf den Fotos unter "Technisches" zu erkennen ist. In der nördlich der Bettung gelegenen Tannenschonung findet man Reste der Vollbahntrasse, die mit einem Abzweig bis unmittelbar an das Geschütz heran reichte. Umgeben ist die Bettung von vielen Granattrichtern. Diese lassen darauf schließen, dass das Geschütz durch die Franzosen erkannt und bekämpft wurde.
Duzey - Bois de Warphemont
aktueller Stand seit September 2019: Auf Grund von vermeintlicher Baufälligkeit vor Allem der Munitionstunnel ist der Rundweg im Bereich der Stellung nahe Duzey (Bois de Warphemont) für die Öffentlichkeit teilweise gesperrt.
Letztendlich wurde im Laufe des Jahres 1915 eine dritte Geschütz-Stellung im Bois de Warphemont westlich des Dorfes Duzey gebaut. Diese Stellung war weitaus komplexer. Sie enthielt betonierte Munitions- und Unterkunftsräume sowie die modernste aller vor Verdun verwendeten Geschützbettungen zur Aufnahme eines Bettungs-Schießgerüstetes. Letzteres wurde auf einem ca. 3 Meter tief in der Bettung liegenden, betonierten Sockel montiert. Das Rohr wurde durch einen darauf angebrachten, metallenen Drehkranz gehalten. Das Geschütz hatte im Gegensatz zu den eingeschränkten Möglichkeiten der älteren Bettungen einen horizontalen Schwenkbereich von immerhin 144 Grad.
Langer Max Duzey WP | |
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Anfang Juli 2014 wurde die Stellung auf Wunsch der Gemeinde Spincourt und auf Veranlassung der Mission Histoire du Conseil Général de la Meuse in Bar-le-Duc um ein massives Geschützrohr ergänzt. Dieses liegt seitdem zwischen Stellung und Parkplatz auf zwei Betonsockeln. Es handelt sich um ein französisches 30,5 cm Marine-Geschützrohr aus dem Produktionsjahr 1916. Dieses fand sich 2012 auf dem Gelände der Base Nautique Militaire de Gâvres (Morbihan). Von dieser Marinebasis stammt auch das 21 cm Geschützrohr, das Teil einer Ausstellung im Bereich der Mairie de Gincrey ist, sowie das weitere 14 cm Geschützrohr, das in eine restaurierte französische Beton-Bettung im Bois de Herméville eingebaut ist und seit September 2015 Teil eines militärhistorischen Rundweges ist.
Im Gegensatz zu dem 14-cm-Geschützrohr, von dem ein entsprechendes Modell tatsächlich als "Baroncourt-Geschütz" im Bois d´Herméville durch die Franzosen eingesetzt wurde, fand das 30,5 cm Rohr im Bois de Warphemont zu keinem Zeitpunkt Verwendung im Landeinsatz. Es hat zudem keinen Bezug zu der deutschen Stellung. Überliefert ist, dass in der Nähe von Baleycourt durch die Franzosen während der Verdun-Schlacht und später durch die Amerikaner während der Maas-Argonnen-Offensive ein ähnliches Rohr als Eisenbahngeschütz auch auf Ziele im Raum Verdun eingesetzt war.
Im Juli 2015 wurde die Stellung im Bois de Warphemont teilweise saniert. Im Zuge dieser Arbeiten erhielt das Geschützrohr einen neuen Anstrich. Gegen den Widerstand von Umwelt-Aktivisten wurde die Geschützbettung überwiegend frei gepumpt, was regelmäßig wiederholt werden soll. So kann man das Innere der Bettung zeitweise betrachten. Zudem wurde ein Rundweg nebst mehrerer Info-Tafeln angelegt, ebenso ein kleines und leicht zu übersehendes Hinweisschild, auf dem klargestellt wird, dass es sich bei dem 30,5 cm Geschützrohr um ein französisches und nicht um dasjenige handelt, was in der deutschen Stellung eingebaut war. Auf dieser Info-Tafel liest man zudem, dass keines der deutschen Langer Max-Geschütze mehr existiere. Diese Information stimmt nicht ganz. Mit der SMS "Baden" liegen jedenfalls noch mehrere Geschützrohre zwischen Chèrbourg und Pourtsmouth im Ärmelkanal.
Quellen und Forschung
Zu technischen Details der Ausstattung und Errichtung der einzelnen 38-cm-SK-L/45 - Stellungen vor Verdun, den zeitlichen Abläufen und ihrer militärischen Bedeutung herrscht in vielerlei Hinsicht Unsicherheit. Die beteiligten Einheiten haben entweder keine Kriegstagebücher verfasst oder diese sind verloren gegangen. Auch Truppengeschichten fehlen. Nur wenige zeitgenössische Autoren haben sich eingehender mit dem Thema beschäftigt. Soweit es behandelt wurde, kam es zu Widersprüchen.
Genauere Angaben finden sich in dem Buch von Generalmajor a.D. Paul Bansi, Niedersächsisches Fußartillerie-Regiment Nr. 10 - Der Regimentsstab im Felde, Oldenburg 1928, dort Seite 38 f. Es heißt hier, dass bereits Ende 1914 im Bereich der Sorel-Ferme ein 38 cm Marinegeschütz auf einem primitiven Schießgerüst montiert worden sei. Dieses habe einige Schuss auf Verdun abgegeben und sei sodann in die zwischenzeitlich fertiggestellte und modernere Bettung im Bois de Muzeray verlegt worden. Ab Juni 1915 sei von dort erneut auf Ziele im Bereich Verdun gefeuert worden. |
In der Dienstvorschrift der Kaiserlichen Marine, Entwicklung unsrer Marineartillerie, Teil V 1913-1920, S. 5 f., heißt es, im November 1914 sei ein erstes Geschütz im Bois de Muzeray installiert worden, das im Februar 1915 feuerbereit war. Es sei beabsichtigt gewesen, das Geschütz in eine der Stellungen bei Sorel-Ferme zu verschieben, was jedoch unterblieb, da diese den technischen Anforderungen nicht genügten.
Im Historischen Archiv der Firma Krupp in Essen finden sich ebenfalls Angaben. In einem Vorwort zu diversen Fotografien der Stellungen bei Sorel-Ferme wird berichtet, dass dort im November 1914 mit dem Bau zweier Bettungen begonnen wurde, deren Geschütze an einem für Ende 1914 geplanten Angriff bei Verdun teilnehmen sollten. Letztendlich seien die Geschütze aber nicht installiert worden, da sie seitens der feindlichen Artillerie erreicht werden konnten. Vielmehr seien in der Folge zwei weitere Stellungen nördlich Loison errichtet worden, aus denen ab Februar 1915 auf Verdun und Fort Douaumont geschossen wurde. Ob neben der Bettung im Bois de Muzeray damit auch die Stellung im Bois de Warphemont gemeint war, ist auf Grund der Entfernung fraglich. Im Bois de Muzeray, der tatsächlich nördlich Loison liegt, wurde bislang jedenfalls nur die oben beschriebene Stellung gefunden.
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Das Thema 38-cm-SK-l/45 "Langer Max" ist ein kaum behandelter Aspekt der Verdun-Schlacht mit deutlichem Forschungspotential. Wer weitergehende Informationen besitzt und Interesse an einer vertieften Erarbeitung der Thematik hat, ist dazu gerne eingeladen und kann mich kontaktieren.