Butte de Montsec -
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Südlich des Lac de Madine liegt die wohl bekannteste militärhistorische Sehenswürdigkeit im Frontbogen von Saint Mihiel: der knapp 380 Meter hohe Butte de Montsec mit dem weithin sichtbaren Denkmal für die in den Jahren 1917 und 1918 eingesetzten Truppenteile der 1. und 2. US-Armee sowie anderer Verbände.
le Mont, Montsec, Géréchamp Map | |
File Size: | 3716 kb |
File Type: | kmz |
Gesamtlage:
Die markante Erhebung des Butte de Montsec, die zu Kriegszeiten bei den Franzosen die taktische Bezeichnung "Côte 380" trug und bei den Deutschen schlicht "der Montsec" hieß, lag über die gesamte Zeit des Krieges etwa drei Kilometer hinter den vorderen deutschen Linien. Diese verliefen nahezu unverändert ab Herbst 1914 bis in den September 1918 ausgehend der Stellungen im Bois d´Apremont über den lang gezogenen Bergrücken des "le Mont", entlang des südlichen Randes des Bois de Géréchamp und des Tombois-Waldes weiter über freies Gelände unter Einbeziehung der Dörfer Richecourt und Saint Baussant in den Bois de Mort Mare.
Entwicklung ab September 1914:
Zu relevanten Kampfhandlungen kam es lediglich am Beginn und gegen Ende der militärischen Auseinandersetzungen im Frontbogen von Saint Mihiel. Bei dem Vormarsch der Armee-Abteilung von Strantz auf die Côtes Lorraines ab dem 19. September 1914 stießen die Einheiten des III. Bayerischen Armee-Korps ausgehend der Festung Metz in der südlichen Woevre-Ebene energisch vor. Ziel war es, sich in den Besitz der Maas-Höhen, der Stadt St. Mihiel sowie der drei starken französischen Festungen Camp des Romains, des Paroches sowie de Troyon zu setzen, um so eine gute Ausgangsposition für die Einkesselung der Festung Verdun und das weitere Vordringen nach Westen zu schaffen.
Um das beabsichtigte Vorrücken der 6. Bayerischen Infanterie-Division auf die Stadt St. Mihiel sowie das Fort Camp des Romains am südlichen Rand des Angriffsstreifens zu ermöglichen, musste das benachbart gelegene Fort de Liouville artilleristisch niedergehalten werden. Diese Aufgabe sollten Teile der preußischen (18. Fußart.Regt.) und bayerischen Fußartillerie (2. KB Res.Fußart.Regt.) sowie eine österreichische Motorbatterie bestehend aus zwei 30,5 cm Skoda-Mörsern bewältigen. Die Artillerieeinheiten sollten aus Stellungen nördlich und östlich des Bergrückens des le Mont sowie des Butte de Montsec feuern. Der 5. Bayerischen Infanterie-Division bestehend aus dem 14. und 21. Bayerischen Infanterie-Regiment war aufgetragen, beide Erhebungen sowie den südlich gelegenen Bois de Géréchamp zu nehmen, um dort eine Artillerieschutzstellung zu errichten.
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Der Befehl wurde ab dem 21. September 1914 ausgeführt. Nirgends war man zunächst auf nennenswerte französische Gegenwehr gestoßen. Lediglich kam es zu kurzen Scharmützeln mit Patrouillen sowie zu einzelnen Artillerieüberfällen. Der Bois de Géréchamp und der Butte de Montsec wurden kampflos besetzt. Im Bereich des le Mont kam es zu intensiveren Kämpfen mit verschanzten französischen Einheiten. Hierbei hatte das Bayerische Infanterie-Regiment 21 am 22. September 1914 Verluste von 30 Mann an Toten und Verwundeten. Gleichwohl wurde auch der le Mont schnell genommen. Unmittelbar hiernach wurde mit der Errichtung der Feuerstellungen für die Artillerie begonnen, die am 23. September 1914 das Feuer auf die vorgegebenen Ziele eröffnete.
Bereits am 24. und 25. September 1914 gelang es Einheiten der 6. Bayerischen Infanterie-Division, die Stadt St. Mihiel und das Sperrfort Camp des Romains einzunehmen. Obwohl die Franzosen fortgesetzt bemüht waren, die deutschen Truppen zurückzudrängen, etablierte sich das beiderseitige Stellungssystem am südlichen Rand des Frontbogens. Die vorderen Stellungen blieben im Wesentlichen unverändert bis zur französisch-amerikanischen Offensive ab dem 12. September 1918 erhalten.
Ereignisse ab Mitte 1916 - 5. Landwehr-Division:
Anfang Oktober 1914 wurden Teile der 8. und 10. Ersatz-Division an Stelle der bayerischen Einheiten des III. Armee-Korps auf dem Butte de Montsec, dem le Mont, im Bois de Géréchamp sowie in den angrenzenden Abschnitten eingesetzt. Die bayerischen Regimenter 14 und 21 rückten weiter westlich in den Bereich des Bois Brûlé, sowie des Bois d´Apremont, wo es bis weit in das Jahr 1915 zu sehr schweren Kämpfen vor Allem um das als Feldschanze bekannt gewordene Erdwerk der Franzosen an der Apremont-Straße (heutige D 907) kommen sollte.
Ab Ende April 1915 übernahm die preußische Garde-Ersatz-Division den Abschnitt bestehend aus dem le Mont und dem Bois de Géréchamp. Ein weiteres Vordringen war an der südlichen Flanke des St. Mihiel-Bogens nicht mehr vorgesehen und realistisch auch nicht möglich. Es wurde mit dem Ausbau der vorderen Stellungssysteme, rückgelagerter Artilleriepositionen und großer Lager-Komplexe in den weitläufigen Waldgebieten der Woevre-Ebene begonnen, um die Masse an Truppen aufzunehmen und zu versorgen. Viele dieser Positionen sind heute nicht mehr auffindbar, denn sie verschwanden auf dem Grund des in den 1960er Jahren aufgestauten Lac de Madine. |
Seine wesentliche militärische Prägung erhielt das Gebiet zwischen den Ortschaften Apremont-la-Forêt im Westen und Xivray-et-Marvoisin im Osten ab Mitte 1916. Sodann wechselten grundlegend die Zuständigkeiten am südlichen Rand des Frontbogens von St. Mihiel. Einheiten der 5. preußischen Landwehr-Division übernahmen die Stellungen auf den Höhenzügen des le Mont und im Bois de Géréchamp.
Die Truppen der 5. Landwehr-Division waren zuvor in der nördlichen Woevre-Ebene an den schweren Kämpfen des Jahres 1915 um die Ortschaften Pinthéville, Riaville, Marchéville, Maizeray und Fresnes-en-Woevre beteiligt. Sie sollten für mehr als zwei Jahre, nämlich bis zum Beginn der französisch-amerikanischen Offensive im September 1918, in dem neuen Abschnitt zwischen Maas und Mosel verbleiben. Bereits im März 1916 war das 36. Landwehr-Infanterie-Regiment (Teil der 5. Landwehr-Division), in den Stellungsabschnitt auf dem le Mont eingerückt. Die Garde-Einheiten hatten eine Bergbaukompanie geschaffen, in der zumeist Bergleute aus den östlichen Bergbaugebieten des Deutschen Reichs eingesetzt waren. Die Bergbaukompanie verblieb zunächst in der Stellung, um die Landwehr-Truppen anzulernen.
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Seitens des 7. Garde-Ersatz-Regiments war bereits mit dem massiven Ausbau der Le-Mont-Stellung begonnen worden. Die Grabenlinie verlief am oberen südlichen Hang des Bergrückens und war auf Grund der Steilheit des Geländes als uneinnehmbar anzusehen. Eine starke Vorposten-Stellung befand sich um das Dorf Loupmont. Diese war ständigen französischen Angriffen ausgesetzt, vor allem durch Artillerie. So war seitens der Bergbaukompanie des 7. Garde-Ersatz-Regiments damit begonnen worden, einen großen Tunnel quer durch den Bergrücken bis knapp oberhalb des Dorfes zu bauen, durch den später eine pferdebespannte Förderbahn verkehrte. Die Eingänge des Tunnels wurden nach dem Ende der Kämpfe durch amerikanische Einheiten gesprengt.
Am nordwestlichen Hang des le Mont wurden große Lagerbereiche geschaffen, so das Lager "le Mont West" und weiter östlich die beiden Komplexe "Klein-Gratin" und "Groß-Gratin". Im Wesentlichen bestanden diese Lager aus in den Berg getriebenen Räumen, entsprechenden Vorbauten und nur aus wenigen gemauerten oder betonierten Gebäuden. Im nordwestlichen, flacheren Gelände (Bois de Richichanois) wurden ebenfalls Unterkunftsbereiche zumeist aus Holzbarracken geschaffen, da der Bereich durch den dichten Wald eine gute Tarnung besaß und artilleristisch schwer zu fassen war.
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Mit der Zeit wurde in der gesamten Breite der Stellungen auf dem le Mont ein sehr komplexes Stollen- und Tunnelsystem mit Querverbindungen, Zugängen aus den hinteren Lagerbereichen und den vorderen Verteidigungspunkten, Lüftungsschächten etc. geschaffen, das im Rahmen des Rückzugs der deutschen Truppen im September 1918 an vielen Stellen planmäßig gesprengt wurde. Einige Bereiche sind gleichwohl noch zugänglich, wenn auch nur mit speläologischer Ausrüstung und verbunden mit erheblichen Gefahren auf Grund des instabilen Gesteins.
Im Bois de Géréchamp gestaltete sich die Bautätigkeit ungleich schwerer als auf dem felsigen Bergrücken des le Mont. Der gesamte Wald war aufgrund der umliegenden Bachläufe und Weiher sowie des allgemein hohen Grundwassers sehr sumpfig. Unterstände und Stollen liefen voll Wasser, Schützengräben fielen nach kurzer Zeit in sich zusammen. Die Unterbringung der Soldaten bereitete massive Probleme. Erst nach Errichtung eines komplexen Entwässerungssystems und mit dem Einbau einer Vielzahl an Pumpen gelang es, dem Wasser einigermaßen Herr zu werden. Gleichwohl blieben die Unterstände, Stollen und Gräben stets feucht. Rheumatische Erkrankungen sowie viele Fälle von Fußbrand waren die Folge.
Der zu Kriegszeiten nahezu unbewachsene Butte de Montsec spielte stellungstechnisch aufgrund seiner Entfernung zu den vorderen Linien nur eine untergeordnete Rolle. Seine exponierte Lage führte aber zur Errichtung von Beobachtungsständen durch Artillerieeinheiten und Kommandostellen. Später kamen einige MG-Stellungen dazu. Ab Ende 1916 wurden an seinem steilen Nordhang Lagerkomplexe geschaffen, ebenso unterirdische Kasernen und drei größere Tunnelkomplexe, die mit den Beobachtungsständen auf der Kuppe verbunden waren. Die rückgelagerten Wälder wurden nach und nach mit Lagerbereichen versehen. Im Wesentlichen lagen diese teils großen Komplexe, wie vor allen Dingen im Bois de Gargantua oder im Ozière-Wald, im Bois de Nonsard oder im Gonsonmeix-Wald auf dem Gebiet des heutigen Lac de Madine. Reste sind an den Randbereichen des Sees nur noch spärlich auszumachen.
Die Senke zwischen dem Ostteil des le Mont und dem westlichen Ausläufer des Butte de Montsec wurde von den deutschen Truppen Sattel-Schlenke genannt. Zur Absicherung wurden mehrere Verbindungsgräben ausgehend des le Mont zu den Stellungen im Géréchamp-Wald und Richtung Montsec angelegt. Später kamen einzelne betonierte Anlagen hinzu, so auch die nahe der Richichanois Ferme auf einer Wiese an der D 12 erhaltene "Feste Braese", bei der es sich um einen MG-Bunker handelte. Die umliegenden Bereiche des le Mont wurden ebenfalls ausgebaut. Heute findet sich südwestlich Varnéville nahe der D 908 am Waldrand des ehemaligen Abschnitts "Katzenbuckel" (le Petit Saussaimont) eine größere und perfekt erhaltene Artilleriestellung aus Beton mit Schussrichtung Fort Liouville.
Wie eingangs bereits beschrieben, spielten sich die wesentlichen militärischen Auseinandersetzungen im Frontbogen von St. Mihiel bis in das Jahr 1918 an anderen Stellen ab, so vor Allem im Bois d´Ailly, im Priesterwald und an der westlichen Flanke auf der Combres Höhe (Les Eparges). Der von der 5. Landwehr-Division gehaltene Abschnitt zwischen Apremont und Xivray-et-Marvoisin galt als ruhig. Neben fortgesetzten Bautätigkeiten, bei denen die heute noch vielfach vorzufindenden Betonbauten entstanden, waren kleinere und größere Patrouillen-Unternehmungen an der Tagesordnung. In den Jahren 1916 und 1917 verhielten sich die Franzosen überwiegend passiv und nutzten den Abschnitt zur Auffrischung abgekämpfter Einheiten. Über die Geschehnisse in dieser Zeit, die umfangreichen Bautätigkeiten und den regen Patrouillendienst gibt die Regimentsgeschichte des Landwehr-Infanterie-Regiments 36 detailliert Auskunft.
französisch-amerikanische Offensive ab dem 12. September 1918:
Ab Ende des Jahres 1917 änderte sich mit dem Kriegseintritt der USA die Situation im Westen fundamental. Binnen weniger Wochen hatten die Amerikaner mehrere hunderttausend Soldaten, hunderte Geschütze, Flugzeuge und weitere Ausrüstung nach Frankreich verschifft. Das Kräfteverhältnis verschlechterte sich rapide zulasten des Deutschen Heeres. Ab März 1918 kam es nach dem Freiwerden großer Truppenkontingente im Osten als Folge der russischen Kapitulation noch einmal zu mehreren deutschen Großoffensiven, die insgesamt als "große Schlacht in Frankreich" bekannt wurden und mit denen das Deutsche Reich die Entscheidung erzwingen wollte. Zwar konnten deutliche Geländegewinne erzielt werden, der entscheidende Durchbruch bleib aber aus. Ende August 1918 standen die deutschen Truppen wieder in ihren Ausgangsstellungen, nunmehr aber stark dezimiert.
Im Rahmen mehrerer Orientierungsgespräche zwischen dem französischen Generalissimus Foch und den Generälen Pétain, Haig und Pershing im Juli 1918 im Schloss Chantilly bei Paris wurde beschlossen, den seit vier Jahren bestehenden Frontvorsprung von St. Mihiel zu beseitigen. Auf Drängen des amerikanischen Generals Pershing wurde festgelegt, dass eine neu zu bildende US-Armee die Aktion unter eigenem Kommando zu leiten und durchzuführen habe. Das war die Geburtsstunde aller bis heute folgenden amerikanischen Militäraktivitäten außerhalb des eigenen Territoriums.
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Auf deutscher Seite war bereits ab 1916 mit der Errichtung mehrerer Auffangstellungen begonnen worden, darunter die nach dem verantwortlichen General der Pioniere bei der Armee-Abteilung C, Generalleutnant Johannes Schroeter, benannte "Schroeter-Stellung" auf einer Linie Buxières - Nonsard - Thiaucourt.
Ab Mitte 1917 wurde der Bau der "Michel-Stellung" forciert. Diese war für den Fall der kompletten Aufgabe des Frontbogens zwischen Manheulles im Norden sowie der Mosel bei Pont-à-Mousson im Süden konzipiert. Im Herbst 1918 war sie im Wesentlichen fertiggestellt, bestand aus etwa 1.000 einander flankierenden MG- und Infanterie-Bunkern und war als effiziente Verteidigungsstellung anzusehen. Geplant war, sich im Falle eines Großangriffs zunächst auf die "Schroeter-Stellung" und gegebenenfalls weiter in die "Michel-Stellung" zurückzuziehen. Für jeden erdenklichen Fall eines möglichen Angriffs wurden umfangreiche Pläne und Befehle ausgearbeitet. Die erdachten Szenarien erhielten taktische Bezeichnungen wie "Abwehrschlacht Michel", "Abwehrschlacht ganze Front" oder "Abwehrschlacht Süd". Generalstabsmäßig wurde an Hand von Karten und Listen festgelegt, wie der Rückzug vonstattengehen sollte. Letztendlich bewahrheitete sich aber wieder die Clausewitz´sche Weisheit: "Kein Kriegsplan überlebt den ersten Zusammenstoß mit dem Feind."
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Im August 1918 nahm die alliierte Artillerie- und Patrouillentätigkeit deutlich zu. Für die deutsche Armeeführung zeichnete sich ein kurz bevorstehender Großangriff ab. Am 10. September ordnete die Oberste Heeresleitung widerwillig und zögerlich die Einleitung der als "Loki-Bewegung" bezeichneten Räumung des Frontbogens an. Die Zerstörung der militärischen Infrastruktur und der Rückzug der Truppen waren auf insgesamt acht Tage konzipiert. In diesen erst beginnenden Rückzug schlug die überraschend frühe Großoffensive der amerikanischen und französischen Truppen ab dem 12. September 1918.
Der wesentliche Angriff an der südlichen Flanke des St. Mihiel-Bogens sollte durch fünf amerikanische Divisionen zwischen Seicheprey und Regniéville Richtung Norden bis in eine Linie Thiaucourt - Vigneulles - Les Eparges erfolgen. Hiernach war zunächst kein weiteres Vordringen nach Osten geplant, vielmehr ein Angriff in westliche Richtung auf den Bereich der Argonnen, um die dortigen deutschen Truppen einzuschließen. Dieser weitere Angriff gelangte jedoch nicht mehr zur Ausführung. Vielmehr wurden die amerikanischen Einheiten größtenteils bei der französisch - amerikanischen Maas-Argonnen-Offensive eingesetzt, die ab dem 25.09.1918 stattfand.
Östlich der Stadt St. Mihiel (Bois d´Ailly, Bois d´Apremont und Bois Brûlé) und auch im Bereich des le Mont und Bois de Géréchamp standen Einheiten der 39. französischen Infanterie-Division. Obwohl der Vormarsch der amerikanischen Einheiten weiter östlich schnell voran schritt, gelang es den französischen Truppen nicht, den Widerstand der Landwehr-Einheiten zu brechen. Obwohl die deutschen Stellungen auf dem le Mont mit Gasgranaten beschossen worden waren, wehrten die dortige Besatzung und auch die Verteidiger im Géréchamp-Wald die Angriffsversuche vor allem des französischen Infanterie-Regiments 153 ab. Als sich jedoch abzeichnete, dass die deutschen Stellungen von Osten und durch die von den Côtes Lorraines vorgehenden amerikanischen Einheiten hintergangen waren und die Einkesselung drohte, erfolgte in der Nacht auf den 13. September 1918 der Rückzug und die Aufgabe der Stellungen, die die 5. Landwehr-Division für mehr als zwei Jahre verteidigt hatte.
Bis zum 15. September 1918 war der Angriff der französisch-amerikanischen Verbände abgeschlossen. Nach nur vier Tagen Kampf endete damit eine vierjährige deutsche Besatzungszeit, die die Gegend im ehemaligen Frontbogen von St. Mihiel nachhaltig prägte und bis heute prägt. Es gibt an der gesamten Westfront keinen Abschnitt, der so konzentriert Überreste der deutschen Armee auf den Feldern, in den Wäldern und auch den Ortschaften aufweist. Stellungsreste, Bunker, ehemalige Lagerbereiche, Unterkunftsbauten und andere Versorgungseinrichtungen, Inschriften in alten Häusern und Vieles mehr prägen noch heute das Bild und die Erinnerung der einheimischen Bevölkerung an diese vier schwierigen Jahre deutscher Okkupation. Sie machen den Frontbogen von St. Mihiel zu einem einzigartigen Forschungsraum für die Geschichte des Ersten Weltkriegs abseits der touristisch ausgetretenen Pfade auf Schlachtfeldern wie denjenigen bei Verdun, an der Somme oder bei Ypern. Die reizvolle Landschaft der Woëvre-Ebene und der Côtes Lorraines machen einen Besuch besonders im Frühjahr und Herbst unverwechselbar und unvergesslich.