Interessante neue Ausstellung in den Räumen des ehemaligen Tribunals von St. Mihiel: Die Ausstellung befasst sich mit den bildhauerischen und künstlerischen Arbeiten von Soldaten im Ersten Weltkrieg mit besonderem Bezug zum Frontbogen von St. Mihiel.
Gestaltet wurde die Ausstellung durch die Stadtverwaltung St. Mihiel und unter Mitwirkung des Künstlers Denis Mellinger, der einige der ehemaligen Arbeiten restauriert hat, so bspw. den Löwnen von Valbois auf dem ehemaligen bayerischen Friedhof an der St. Mihiel-Straße sowie auch das Denkmal des Königl. Bayer. 4. Infanterie-Regiments im Wald bei Vaux-lès-Palameix.
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Die Ortschaft Viéville-sous-les-Côtes im Frontbogen von St. Mihiel ist zumeist wegen der dort befindlichen, sehenswerten deutschen Kriegsgräberstätte bekannt. Der Friedhof wurde durch Angehörige der 33. Reserve-Division bereits im November 1914 errichtet. Er nahm zunächst die zu Beginn der Kämpfe um die Maas-Höhen ab September 1914 gefallenen Soldaten des V. Preußischen Armeekorps auf, später auch Gefallene anderer Einheiten. 1918 kamen Gefallene der ab Herbst entbrannten schweren Abwehrkämpfe hinzu, so auch drei österreichische Soldaten der 35. k.u.k-Division, die zur Unterstützung der deutschen Truppen gegen die im Bereich der Combres-Höhe (Les Éparges) und weiter südlich angreifenden amerikanischen und französischen Verbände ab dem 12. September 1918 eingesetzt war. Bei diesen schweren Kämpfen des Jahres 1918 wurde auch das 1915 errichtete Denkmal schwer beschädigt und von den französischen Behörden in den 1920er Jahren etwas kleiner neu errichtet. Eher unbekannt ist, dass sich in Viéville-sous-les-Côtes eine weitere Einrichtung aus Kriegszeiten befand, die im Gegensatz zum deutschen Friedhof der Unterhaltung und Belustigung der Truppe diente: ein damals weithin bekannter Frontzirkus: der "Cirkus Spanischer Reiter". Der Zirkus befand sich in einem Taleinschnitt westlich der Ortschaft. Dort finden sich an den Talhängen heute noch gut sichtbare Reste eines ebenfalls vorhandenen Lagers, das "Circus-Schlucht-Lager" genannt wurde. Im Gegensatz zum Cirkus Spanischer Reiter wurde das Circus-Schlucht-Lager auf diversen Karten tatsächlich mit "doppel c" geschrieben.
In der Nacht vom 25. auf den 26. Mai 2015 wurde das französische Denkmal an der Anhöhe von les Éparges, die die Deutschen Combres-Höhe nannten, geschändet, indem aus dem Denkmalssockel das Bronze-Relief heraus gebrochen und gestohlen wurde. Im Juni 2017 war die Restaurierung des Denkmals abgeschlossen. Der offizielle sculpteur des armées "Virgil" hat eine Replik des Reliefs erstellt. Die neuerliche Einweihung des Denkmals fand am 24. Juni 2017 statt.
In einem älteren Blog-Beitrag hatte ich bereits über das Denkmal des K.B. IR 4 nahe Vaux-lès-Palameix berichtet. Die Restaurierungsarbeiten sind vor Kurzem abgeschlossen worden. Das Denkmal wird in altem Glanz am 16. September 2017 mit einer feierlichen Zeremonie eingeweiht. Francois Vich, Maire in Vaux-lès-Palameix, war mit mehreren seiner Mitstreiter zur Erforschung der Geschichte des Denkmals und auch anderer in der Nähe befindlicher Überbleibsel des Ersten Weltkriegs im Kriegsarchiv in München und hat dort u.a. interessante Fotografien gefunden. Im Rahmen der Gedenkzeremonie im September 2017 wird das Denkmal in einen überraschenden Zustand versetzt, der zu einer feierlichen Zeremonie der bayerischen Truppen im Jahr 1915 fotografisch belegt ist.
Die Kosten der Restaurierung des Denkmals betragen etwa 6.500 €, wobei die intensive Eigenleistung vieler freiwilliger Helfer nicht eingerechnet ist. |
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