Für Kurzentschlossene wie mich: Am 27. und 28. August 2016 finden zum Anlass des Tages der offenen Tür an der Rouvres-Mühle bei Etain weitere interessante Veranstaltungen statt, u.a. eine Erkundung des Bereichs der Schlacht von Etain-Buzy am 22. - 25. August 1914. Zum Thema finden sich hier einige Informationen:
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Zur 100-jährigen Erinnerung an die Schlacht bei Verdun versucht auch die Stadt an der Maas, das weltgeschichtliche Ereignis touristisch zu nutzen. Im offenen Besichtigungs-Bus werden Rundfahrten über das Schlachtfeld angeboten, um komprimiert einen Überblick zu erhalten. Bereits 1921 kommentierte der österreichische Satiriker und Schriftsteller Karl Kraus in eindrucksvoller Weise ähnliche Ausprägungen des Schlachtfeld-Tourismus in Form einer Annonce der Basler Nachrichten, die in seinen Augen unangemessen mit der Thematik umging: In seinem 1935 erschienenen Roman "Erziehung vor Verdun" stellte Arnold Zweig treffend fest: "Man kann den Krieg führen ohne Frauen, ohne Munition, sogar ohne Stellungen, aber nicht ohne Tabak und schon gar nicht ohne Alkohol." Obwohl Alkoholkonsum in Friedenszeiten bei allen Armeen streng bestraft wurde, war er für die Soldaten während des Krieges unverzichtbar. Sie betäubten hiermit das Grauen der Ereignisse und vernebelten die Angst vor dem Getötetwerden sowie die menschlichen Hemmungen gegenüber dem Töten. Aus dem militärischen Zusammenhang stammt die Bezeichnung "sich Mut antrinken", was damals regelrecht zu einem kollektiven Ritual vor gefährlichen Einsätzen wurde. Franzosen erhielten täglich eine beträchtliche Menge Rotwein in ihre Feldflaschen, Briten bevorzugten Rum, russische Soldaten Vodka und die Deutschen sowie Österreicher neben Wein, Branntwein und anderen Spirituosen natürlich Bier. Für die Getränkeindustrie aller kriegführenden Nationen, vor Allem die Brauereien im Deutschen Reich, entwickelte sich der Krieg zu einer Einnahmequelle ungeahnten Ausmaßes. Neben der von den Armeeführungen gewünschten Wirkung führte der tagtägliche und für die Soldaten kostenlose Alkoholgenuss über die Zeit des Krieges jedoch zu einer immer größer werdenden Zahl an Alkohlabhängigen. Exzessive Trinkgelage, die vielfach in Regimentsgeschichten und auch Tagebüchern einzelner Soldaten berichtet werden, untergruben Moral und Disziplin der Truppe. Der steigende Alkoholmissbrauch führte zu merklichen Ausfällen durch Leichtsinn, aggressives Verhalten untereinander und andere alkoholbedingte Fehlverhaltensweisen. Aus dem Alltag der Soldaten war die tägliche Ration Wein, Schnaps oder Bier und der damit verbundene Rausch aber nicht wegzudenken. Noch bis zum 01. Dezember 2016 bietet das MUSÉE DE LA BIÈRE DE STENAY eine sehr interessante Sonderausstellung, die sich mit dem Thema "Alkoholkonsum an der Front in den Jahren 1914 - 1918 befasst. Der offizielle Flyer zur Ausstellung ist mit obigem Bild verlinkt. Das Museum und die Ausstellung findet sich hier:
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