Kurzfassung: Vom 16. bis 18. August 1870 kam es im Rahmen des Deutsch-Französischen Krieges zwischen Conflans-Jarny im Norden und Gorze im Süden zur Schlacht bei Mars-la-Tour. Nachdem sich die Hoffnung der Franzosen auf einen Kriegseintritt Österreich-Ungarns und weiterer Nationen gegen Preußen und seine verbündeten Staaten zerschlagen hatte, war die ursprüngliche französische Strategie, mit der Rhein-Armee offensiv zu werden und auf deutsches Gebiet vorzumarschieren, endgültig gescheitert. Die unzureichenden defensiven Vorkehrungen gegen einen deutschen Vormarsch wurden den Franzosen zum Verhängnis. Die Rhein-Armee sollte sich mit ihren etwa 200.000 Mann über Mars-la-Tour und Verdun zurückziehen, um sich bei Chalôns-en-Champagne mit den anderen französischen Armeen zu vereinigen. Die Truppenbewegungen vollzogen sich nur zögerlich, gleichzeitig gingen die deutschen Einheiten entschlossen vor. Trotz einer anfänglich massiven Unterlegenheit im Verhältnis 1 : 5 gelang es, den Franzosen den Rückzug in der Gegend von Vionville und Rezonville zu verlegen, indem die entscheidend wichtige Straße zwischen Metz und Verdun (heutige D 903) bei Vionville eingenommen und gehalten wurde. Nach intensiven und für beide Seiten sehr verlustreichen Gefechten zogen sich die Franzosen zunächst nach Norden zurück, um einer Umfassung durch preußische Einheiten zu entgehen. Als sich für die Franzosen die Gefahr einer Überflügelung von Norden her konkretisierte, brachen sie die Kämpfe ab und die Rhein-Armee zog sich in den Schutz des Festungsgürtels von Metz zurück. Die Schlacht endete ohne klaren Sieger, gleichwohl hatte sie entscheidenden Einfluss auf den weiteren Kriegsverlauf. Die Truppen der französischen Rhein-Armee waren isoliert und zu weiteren Operationen nicht mehr in der Lage. Sie wurden im Festungsbereich Metz eingeschlossen und bis in den Oktober 1870 von der 1. und 2. deutschen Armee belagert. Nachdem mehrere Entsetzungs- und Ausbruchsversuche gescheitert waren, kapitulierten die französischen Truppen am 27. Oktober 1870 und übergaben Metz an die Belagerer. Etwa 150.000 französische Soldaten gingen in Gefangenschaft, eine für damalige Verhältnisse ungeheure Anzahl.
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