Das bei Verdun-Reisenden beliebte Hotel Les Colombes in der Avenue Garibaldi in Verdun hat seit dem 01. Oktober 2015 einen neuen Besitzer.
Das von David Chrétien und seiner Frau seit knapp 15 Jahren geführte Hotel wurde durch Philippe Cauchie aus Dünkirchen übernommen. Offenbar sind für die kommenden Jahre mannigfache Umbauten und Renovierungen geplant, wie man dem verlinkten Artikel in der L´Est Republicain vom 23. Oktober 2015 entnehmen kann. Es ist abzuwarten, ob das auch preislich attraktive Niveau des Hotels erhalten bleibt. http://www.estrepublicain.fr/edition-de-verdun/2015/10/23/verdun-l-hotel-les-colombes-de-l-avenue-garibaldi-change-de-proprietaire Man muss auf Teneriffa ja nicht nur am Pool oder Strand rumliegen, sondern kann sich auch hier ein wenig geschichtlich umsehen. Irgendwie findet sich dabei selbst in dieser Idylle Beton und die passende militärhistorische Geschichte dazu.
Die Geschichte der Kanaren in der ersten Hälfte des 20ten Jahrhunderts ist kaum mit einem anderen Namen mehr zu verbinden als mit dem des Generals Francisco Paulino Hermenegildo Teódulo Franco Bahamonde, kurz gesagt, des Generalissimo Franco. Er wurde 1892 in Galizien als Sohn eines Marineoffiziers geboren. Nach Abschluss seiner Ausbildung am Infanterie-Kolleg in Toledo kämpfte er ab 1912 im Kolonialkrieg der Spanier in Marokko. Dort durchlief der die Offizierslaufbahn bis zum Dienstgrad eines Hauptmanns. 1920 wurde die spanische Fremdenlegion nach französischem Vorbild gegründet, deren Kommandeur Franco 1922 wurde. Von 1929 bis 1933 war Franco als Militärgouverneur in La Coruña und auf den Balearen eingesetzt. 1935 wurde er Oberbefehlshaber der Spanischen Armee. 1936 begann der spanische Bürgerkrieg, bei dem sich Franco den Nationalisten zuwandte. Um ihn aus dem Zentrum möglicher Einflussnahme zu entfernen, wurde er als Militärgouverneur auf die Kanaren versetzt. Mit ca. 12.000 Mann setzte er im Juli 1936 von Tanger/Afrika in deutschen Flugzeugen auf das spanische Festland über und im März 1939 zog er in Madrid ein und der spanische Bürgerkrieg fand sein Ende. Franco hatte stets eine sehr enge Beziehung zu den Kanaren und besonders zu deren Hauptinsel Teneriffa. Es finden sich hier diverse Denkmäler und viele weitere Relikte. 1941 ließ er in der Furcht vor einer englischen Invasion vor allen Dingen an der Südküste der Insel eine Befestigungsanlage aus einer Vielzahl an Bunkern und Geschütz-Stellungen errichten, die heute überwiegend noch vorhanden sind. So finden sich bspw. auch im Bereich des als "Surf City" bekannten El Medano einige Bunker. Neuer Beitrag! Geschichte der Ortschaft und des Château Saint-Benoît-en-Woevre vor und während des Ersten Weltkrieges 1914-1918
Die beste und umfassendste Quelle zum Thema "Amerikaner im Ersten Weltkrieg":
World War I Historic Reference Book - American Battle Monuments Commission Man fährt auf Touren in der Woevre häufig durch die kleine Ortschaft Woel. Dabei bewundert man immer wieder die schöne Kirche, sollte aber auch den Gebäuden ein wenig weiter westlich an der ehemaligen Hauptstraße Beachtung schenken. Deutsches Wasserwerk, errichtet von Einheiten der 19. Reserve-Division im Jahr 1916
Am 05.09.2015 wurde im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung der militärhistorische Info-Pfad im Bois d´Herméville eröffnet und eingeweiht. Ein beschilderter Rundweg führt seitdem ausgehend der D108 zwischen Herméville und Braquis entlang mehrerer interessanter Überbleibsel aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. Hauptattraktion des Rundwegs ist die restaurierte Stellung des Baroncourt-Geschützes, eines französischen 14-cm Marine-Geschützes, das von den Franzosen im Bois d´Herméville zur Beschießung unter Anderem des Bahnhofs von Dommary-Baroncourt, eines der wichtigsten Nachschub-Bahnhöfe der Deutschen, installiert wurde. Daneben finden sich ein französischer Beobachtungs-Baum sowie Reste französischer und deutscher Beton-Bauten, zudem weitere Reste deutscher Artillerie-Stellungen, Feldbahntrassen sowie eines Bunkers des Hagen-Riegels. Die Veranstaltung begann im Bürgerhaus von Herméville-en-Woevre mit einer interessanten Vortragsveranstaltung, auf der zwei der Hauptakteure, Jean-Louis Périquet, Bürgermeister von Gincrey, und Cyril Cary, Zivilangestellter der französischen Armee in Verdun, in einem bebilderten Vortrag die Geschichte sowie Bedeutung der französischen Marine-Geschütze in der Schlacht bei Verdun erläuterten. Ebenso wurden die Arbeiten und organisatorischen Maßnahmen zur Wiederherstellung des Geschützstandes geschildert, die nahezu drei Jahre beanspruchten. Anschließend wurde der Rundweg feierlich eingeweiht. Zum Abschluss gab es in Herméville noch einen Empfang und eine Kranzniederlegung.
Am 05.09. 2015 findet ab 14.00 Uhr in Herméville eine Veranstaltung statt zur Einweihung der seit dem Jahr 2012 von örtlichen Verantwortlichen und Helfern restaurierten Stellung des Baroncourt-Geschützes, eines französischen 14 cm Marinegeschützes, das im Bois d´Herméville in einer komplexen Beton-Bettung platziert wurde, um den Bahnhof von Doncourt-Baroncourt zu beschießen. Dieser diente den Deutschen neben dem Bahnhof von Conflans als ein wesentlicher Nachschub-Bahnhof für die Truppen vor Verdun und im St. Mihiel-Frontbogen. Ab 15.45 Uhr wird der Wald erkundet und auch der neu geschaffene Info-Pfad begangen. Es finden weitere Veranstaltungen statt, so am 06.09.2015 in Flirey sowie dem Fort de Liouville und am 20.09.2015 in Lironville zum Thema der Kämpfe in der Woevre-Ebene im Jahr 1915.
Interessanter Link zu einem Bestand der Universtitätsbibliothek Heidelberg: Digitalisiert finden sich hier die Ausgaben der Gazette des Ardennes, einer deutschen Propaganda-Zeitschrift in französischer Sprache, die nach Kriegsbeginn in den besetzten Gebieten Frankreichs und Belgiens vom Nachrichtendienst der Obersten Heeresleitung herausgebracht wurde.
Die Redaktion der Zeitung befand sich in Charléville. Einer der bekannteren Chefredakteure war ab Anfang 1915 der Elsässer René Prevot, der vor dem Krieg für die Münchner Neueste Nachrichten als Korrespondent in Paris tätig war. Die Zeitung gab sich den Anstrich der journalistischen Unabhängigkeit, war jedoch stets bemüht, die friedliebenden Absichten Deutschlands und die alleinige Verantwortlichkeit der Entente für den Krieg einseitig zu betonen. Es wurde über regionale Begebenheiten berichtet, um die französischen Leser zu interessieren. Auch fanden sich regelmäßige Berichte französischer Kriegsgefangener, die den Aufenthalt in Deutschland sehr geschönt darstellten. Die Zeitung war dennoch sehr beliebt. Bis Kriegsende erreichte das Blatt eine Auflage von ca. 175.000 Exemplaren. Nach dem Krieg kam es zu mehreren Prozessen in Frankreich gegen französische Mitarbeiter, die als Kollaborateure verurteilt wurden. Ein Todesurteil wurde in diesem Zusammenhang vollstreckt. Genaueres lässt sich in dem detaillierten Wikipedia-Artikel über die Gazette des Ardennes nachlesen. Dort findet sich auch ein Link zu der ebenfalls digitalisierten, illustrierten Ausgabe dieses interessanten deutschen Mediums aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. Interessantes neues Foto und Detail zur 38-cm-SK-L-45 "Langer Max" - Stellung im Bois de Muzeray (Watlemont):
Man beachte den horizontalen Riss durch das vordere betonierte Gegengewicht der Bettung. Offenbar trug die Bettung schon während des Einsatzes des Geschützes ab Februar 1915 und wahrscheinlich durch die beim Abschuss wirkenden Kräfte Beschädigungen davon. Dank an Roland Froidevaux für das Foto! |
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