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Ausstellung in Karlsruhe: Der Tod im Winterberg-Tunnel

18/5/2022

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Seit dem 19. Mai 2022 zeichnet in Karlsruhe eine durch das Generallandesarchiv Baden-Württemberg gestaltete Ausstellung die tragischen Ereignisse Anfang Mai des Weltkriegsjahres 1917 am Chemin des Dames im französischen Département Aisne nach und beleuchtet das Schicksal der im so genannten "Winterberg-Tunnel" verschütteten und begrabenen Soldaten des Badischen Reserve-Infanterie-Regiments 111. Die Ausstellung führt dem Besucher an Hand von Originalfundstücken sowie auch Original-Auszügen aus Truppenakten des Karlsruher Archivs die Geschehnisse und den aktuellen Forschungsstand beklemmend, gleichwohl sehr detailliert und informativ vor Augen.
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Weiterführende Informationen zur Ausstellung "Der Tod im Winterberg-Tunnel - Eine Tragödie im Ersten Weltkrieg" finden sich auf der regionalen Informations-Plattform "LEO-BW" des Landes Baden-Württemberg.
Am Abend des 18. Mai 2022 fand die feierliche Eröffnung der Ausstellung statt. Namhafte Persönlichkeiten aus Politik, regionaler Wirtschaft und auch der historischen Wissenschaft gaben ihr durch ihre Teilnahme und Grußworte den angemessenen Rahmen. Unter ihnen war die Präsidentin des Baden-Württembergischen Landtages, Frau Muhterem Aras, der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., General a.D. Wolfgang Schneiderhan, der Chef de service Mémoire au Conseil départemental de l'Aisne, Monsieur Franck Viltard sowie der Historiker und Autor Univ.-Prof. i.R. Dr. Gerd Krumeich.
Die Ausstellung ist zu sehen:
vom 19. Mai bis 14. August 2022
im Generallandesarchiv Karlsruhe
Öffnungszeiten
Dienstag bis Donnerstag: 8.30 - 17.30 Uhr
Freitag: 8.30 - 19 Uhr
Sonntag: 13 - 17.30 Uhr
Montags, samstags und an Feiertagen geschlossen
Führungen nach Vereinbarung 13 bis 16 Uhr
Hiernach wird die Ausstellung - ohne die Original-Fundstücke und Archivalien - an verschiedenen Orten gezeigt werden, so in Konstanz, Brüssel, der Cavere du Dragon am Chemin des Dames und im Historial franco-allemand du Hartmannswillerkopf.
Auskunft
Generallandesarchiv Karlsruhe
Nördliche Hildapromenade 3
76133 Karlsruhe
Tel.: +49 (0)721 / 926 - 2206
E–Mail: glakarlsruhe@la-bw.de
Web: www.landesarchiv-bw.de/glak
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Winterberg-Tunnel - Chemin des Dames - 1917

14/4/2022

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Vor knapp 105 Jahren, am 4. Mai des Weltkriegsjahres 1917, ereignete sich auf den beschaulichen Höhen des Chemin des Dames nördlich des kleinen Dorfes Craonne eine Tragödie, der viele Soldaten des Badischen Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 111 zum Opfer fielen. Während des vorbereitenden Trommelfeuers für einen französischen Großangriff wurde am Nordhang des "Winterberges" der Eingang eines tief in den Untergrund führenden Stollens, des so genannten Winterberg-Tunnels, verschüttet und dort lagernde Munition entzündet. Angehörige mehrerer Kompanien des RIR 111 wurden im Stollen eingeschlossen und starben einen qualvollen Tod.
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Winterberg, Chemin des Dames, Trichterlandschaft, deutsches Luftbild, Mai 1918
Die Geschehnisse und auch die Toten gerieten im Fortgang des Ersten Weltkriegs aus dem militärischen Fokus. Ab dem Jahr 2018 wurde die Öffentlichkeit wieder auf den Vorgang aufmerksam. Französische und deutsche Stellen wurden aktiv, um die mögliche Grablage zu erforschen und zu sichern. Umfangreiche Recherchen in deutschen Archiven und mehrere wissenschaftlich begleitete Erkundungen unter Leitung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. führten ab dem Jahr 2020 zur Lokalisierung mehrerer Hohlräume im Berg. Nach einer weiteren Vorerkundung nebst Historiker-Konferenz im Rathaus von Craonne Anfang April diesen Jahres steht nunmehr eine Untersuchung mittels moderner Bohrtechnik an, die abschließend Klarheit über das Schicksal der Soldaten im Berg und auch für das weitere Prozedere bringen soll.

Offz.Stellv. Jakob Knöpfle - Geschichte eines Mantels

Bei einer vorbereitenden Grabung im April 2021 fanden sich im Bereich des vermuteten Eingangs des Winterberg-Tunnels mehrere Relikte aus Kriegszeiten, so unter Anderem auch die Überreste eines deutschen Soldatenmantels.
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Winterberg-Tunnel, Plateau de Californie, Relikte aus Kriegszeiten, April 2021, Foto: Uwe Zucchi für VDK e.V.
Das schlecht erhaltene und zunächst unscheinbare Kleidungsstück entpuppte sich bei näherer Betrachtung als durchaus interessant: Neben den wie üblich auf den Schultern des Mantels angebrachten Truppenabzeichen, die den ehemaligen Besitzer als Angehörigen des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 111 auswiesen, fand sich in einer Tasche ein weiteres Paar Schulterklappen, das Rätsel aufgab. Es stammte nicht von dem im Frühjahr 1917 am Winterberg eingesetzten RIR 111, sondern von einer anderen Einheit, nämlich dem 6. Badischen Infanterie-Regiment Kaiser Friedrich III. Nr. 114. Diese auch das "Grüne Regiment" genannte Einheit war zu keinem Zeitpunkt im Bereich des Winterberges oder überhaupt am Chemin des Dames eingesetzt. Der Träger des Mantels musste also in irgendeiner anderen Beziehung auch zu diesem Regiment gestanden haben.
Nach aufwändiger Auswertung der Kriegsstammrollen des RIR 111, in denen der militärische Werdegang aller Mannschaften und Unteroffiziere festgehalten ist, ergab sich ein erster Hinweis: Einer der Soldaten war offenbar am 2. August 1914, also unmittelbar zu Kriegsbeginn, als Unteroffizier zu dem Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 111 abkommandiert worden und dort bei der 9. Kompanie eingesetzt. Zuvor war er im Jahr 1910 als Ersatz-Rekrut in das 6. Badische Infanterie-Regiment Kaiser Friedrich III. Nr. 114 eingetreten und dort in den folgenden vier Jahren als Berufssoldat über den Dienstgrad eines Gefreiten bis zum Unteroffizier befördert worden.
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Auszug aus der Kriegsstamrolle 9./RIR 111, Nr. 15, Offizierstellvertreter Jakob Knöpfle
Es handelte sich um den Offizierstellvertreter Jakob Knöpfle aus Konstanz, geboren am 22. Juni 1890 in Riedböhringen, heute ein Ortsteil der Stadt Blumberg im Schwarzwald-Baar-Kreis, Baden-Württemberg, gefallen nach den Angaben in der Kriegsstammrolle am 3. Mai 1917 durch Granatsplitter in der Stellung am Winterberg bei Craonne an der Aisne.
Tod im Winterbergtunnel
Grab des Offz.Stellv. Jakob Knöpfle auf dem Ortsfriedhof in Saint-Erme, Frankreich, Bild: Jürgen Schmieschek
Die Verknüpfung beider Regimenter in der Person des zum Todeszeitpunkt 26-jährigen Jakob Knöpfle legte bereits nahe, dass es sich um den Mantel des jungen Soldaten handeln könnte. Dennoch passte der Auffindungsort am vermutlichen Eingang des Winterberg-Tunnels nicht recht zu dem Umstand, dass Offz.Stellv. Knöpfle nach den Angaben in der Kriegsstammrolle einen Tag vor der Katastrophe "in der Stellung am Winterberg" gefallen war und damit nicht am 4. Mai 1917 im Tunnel verschüttet wurde. Eine verbindliche Aussage war damit noch nicht zu treffen.
Letztendlich brachte die Lektüre der Regimentsgeschichte des RIR 111, Eduard Bachelin: "Das Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 111 im Weltkrieg 1914-1918", Karlsruhe 1938, weitere Gewissheit. Zu den Geschehnissen am Winterberg Anfang Mai 1917 heißt es auf Seite 149:
(...) Auf den Nordeingang des Winterberg-Tunnels schoß sich der Gegner planmäßig mit Flieger- und Ballonbeobachtung ein. Hierbei verlor der Regimentsstab zwei seiner besten Stützen, die dem Regiment seit Kriegsbeginn angehörten. Am 3. Mai fielen am Tunneleingang Leutnant Zwiffelhoffer, der bewährte Führer der großen Bagage und jetzt der umsichtige Leiter des Nachrichtendienstes, sowie Offizierstellvertreter Knöpfle (aktiver Unteroffizier im I.R. 114), ein unerschrockener Soldat und der treue Begleiter des Kommandeurs und Adjutanten auf manchem gefährlichen Gange. (...)
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An Hand dieser Sachlage ist mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass Offz.Stellv. Jakob Knöpfle am 3. Mai 1917 am Eingang des Winterbergtunnels durch Granatsplitter tödlich verwundet wurde, sein Mantel dort bis zur Katastrophe einen Tag später verblieb und bei dem französischen Granatbeschuss ebenfalls verschüttet wurde. Jakob Knöpfle wurde nach den Angaben in der Kriegsstammrolle bereits am 4. Mai  1917 auf dem Ortsfriedhof von Saint-Erme, heute Teil der im Département Aisne gelegenen Gemeinde Saint-Erme-Outre-et-Ramecourt, beigesetzt. Im Zuge der Umbettungen nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurden seine sterblichen Überreste auf die neue Kriegsgräberstätte Sissonne überführt, wo Jakob Knöpfle heute im Einzelgrab 237, Block 9, ruht.

Nachtrag:

Der Mantel nebst Schulterklappen wie auch die übrigen Fundstücke befinden sich in der fachkundigen Obhut der französischen Archäologiebehörde DRAC. Gegebenenfalls werden sie Teil einer durch das Generallandesarchiv Baden-Württemberg in Karlsruhe geschaffenen und am 18. Mai 2022 zu eröffnenden Wanderausstellung.
Der neben Offz.Stellv. Jakob Knöpfle auf dem Ortsfriedhof von Saint-Erme erstbestattete Soldat Alfred Rogg (vgl. obiges zeitgenössisches Foto) fiel durch Kopfschuss ebenfalls am Nachmittag des 3. Mai 1917 am Winterberg. Geboren am 14.10.1896 und wohnhaft in Sankt Blasien im Hochschwarzwald, war er im Hauptberuf Fotograf und als Kriegsfreiwilliger/Gefreiter Angehöriger der 5. Kompanie des RIR 111. Auch er ruht auf der Kriegsgräberstätte Sissonne und zwar im Einzelgrab Nr. 162, Block 10.
Leutnant d.R. Karl Zwiffelhoffer, Angehöriger der 9. Kompanie des RIR 111, dessen Beisetzung in der Regimentsgeschichte auf Seite 149 fotografisch dokumentiert ist, fiel entgegen den dortigen Angaben nicht bereits am 3. Mai 1917, sondern wurde am Eingang des Winterberg-Tunnels verwundet. Er erlag seinen schweren Verletzungen am 4. Mai 1917 auf dem Truppenverbandplatz in der Ortschaft Montaigu. Ausweislich seiner Personalunterlagen wurde er, wie die beiden anderen Kameraden, in Saint-Erme erstbestattet. Die Umstände einer möglichen Umbettung sind bislang nicht geklärt. In der Datenbank des VDK e.V. findet sich ein Karl Zwiffelhofer mit dem Todes-/Vermisstendatum 25. Oktober 1917, verzeichnet auf dem Hauptfriedhof der Stadt Karlsruhe, Grab 39, Block F. Möglich ist es auch, dass Lt.d.R. Zwiffelhoffer im Zuge der Auflösung der deutschen Grablagen in Saint-Erme ebenfalls auf die Kriegsräberstätte Sissonne umgebettet wurde und dort als unbekannt in einem der beiden Kameradengräber ruht. Es sind weitere Recherchen notwendig.
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Blogpause ...

22/6/2019

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Wegen vorrangiger Projekte wurde der Blog bis April 2022 ruhend gestellt.

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MALMEDY WAIMES 14-18 - LES NOUVEAUX BELGES

23/12/2018

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MALMEDY WAIMES 14-18 - LES NOUVEAUX BELGES
Geeignet für einen Weihnachtsausflug:

Interessante Ausstellung in Malmedy zum Schicksal der ehemals preußischen Gebiete im heutigen Ostbelgien, seiner Bewohner und der während des Ersten Weltkriegs für das Deutsche Reich kämpfenden und gefallenen Soldaten
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LE NOUVEU VISAGE DE LA GUERRE

4/8/2018

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Le nouveau visage de la guerre -
Combattre, Meuse 1918
Interessante Ausstellung im Mémorial de Verdun zur taktischen und technischen Entwicklung der Kriegführung in den Jahren 1914 - 1918 mit besonderem Augenmerk auf die Kämpfe ab September 1918 im Bereich des Frontbogens von St. Mihiel sowie während der französisch-amerikanischen Maas-Argonnen-Offensive:
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LE SAILLANT DE SAINT-MIHIEL - DE L´OCCUPATION À LIBERATION

3/7/2018

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Am 29. Juni 2018 fand in St. Mihiel vor geladenen Gästen und im Beisein politischer Amtsträger wie des Abgeordneten Bertrand Pancher, des Präsidenten des Départements Meuse, Claude Léonard, des Sous-Préfects in Commercy, Cédric Verline, des Bürgermeisters von St. Mihiel, Xavier Cochet und Anderen die feierliche Eröffnung einer neuen Dauerausstellung zur Geschichte der Stadt und des Frontbogens von Saint-Mihiel (Saillant de Saint-Mihiel) während der Zeit des Ersten Weltkrieges 1914-1918 statt. Die Ausstellung wird in den Räumen des ehemaligen Tribunals der Stadt für die nächsten fünf Jahre zu besichtigen sein.
Thematisch beschäftigt sich die Ausstellung mit der Geschichte der Stadt St. Mihiel vor dem Ersten Weltkrieg, ab der deutschen Besetzung im Monat August 1914 und bis zur französisch-amerikanischen Offensive (Schlacht von St. Mihiel) im September 1918. Ein Schwerpunkt liegt auf den Auswirkungen der vierjährigen Besatzungszeit und der Kriegshandlungen auf die Zivilbevölkerung. Diese war, für den Bereich der gesamten Westfront außergewöhnlich, trotz der teils schweren Kriegseinwirkungen zu großen Teilen sowohl in der Stadt St. Mihiel selbst als auch in den einzelnen Ortschaften des Frontvorsprungs verblieben.

Die Ausstellung bietet neben interessanten Exponaten auch mehrere multimediale Elemente wie beispielsweise digitale Fotocollagen und filmische Beiträge zu der damaligen Zeit. Sie ist fachlich fundiert erstellt und für Interessierte in jedem Fall einen Besuch wert.

Eindrücke von der Eröffnungsfeier:
Weitere Informationen auch zu den wesentlichen verantwortlichen Personen/Organisationen für die Entstehung und Unterhaltung der Ausstellung können dem Pressedossier entnommen werden.
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neu: St. Mihiel - damals und heute

8/6/2018

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neu: Piennes - damals und heute

5/6/2018

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Interessanter Aspekt des Ersten Weltkriegs

30/5/2018

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Nachbarn am Ende des Krieges - Deutsch-französischer Dialog zur Situation 1918

29/5/2018

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Am morgigen 30. Mai 2018, 18.30 Uhr, wird im Festsaal des Hauptgebäudes der Universität Bonn unter der Leitung von Dr. habil. Landry Charrier eine Podiumsdiskussion der beiden Historiker Prof. i.R. Dr. Gerd Krumeich (Düsseldorf/Freiburg) sowie Dr. Jean-Michel Guieu (Paris) stattfinden. Die Veranstaltung wird organisiert durch das Bonner Institut Francais und das Düsseldorfer Universitäts-Institut "Moderne im Rheinland".
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Die beiden namhaften Wissenschaftler diskutieren unter anderem die Frage, wie Deutschland und Frankreich aus dem Ersten Weltkrieg herausgetreten sind. Zudem werden besondere Episoden der deutsch-französischen Beziehungen beleuchtet.
Die Veranstaltung findet in französischer Sprache statt. Der Eintritt ist frei. Interessierte werden um eine Anmeldung an kulturassistent@uni-bonn.de gebeten.
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Mercy-le-Haut - Albert Lebrun

4/3/2018

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neu:

die Ortschaft Mercy-le-Haut und Albert Lebrun, Président de la République 1932 - 1940

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Murville 1918 - Philip Newbold Rhinelander

20/2/2018

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Inschrift auf der Rückseite des franz. Kriegerdenkmals in Murville, nordöstlich Verduns
Auf dem Gemeindefriedhof von Murville findet sich ein für den Rückraum von Verdun eher ungewöhnliches Relikt aus der Zeit des Ersten Weltkrieges: das Grab eines amerikanischen Piloten, nämlich von Philip Newbold Rhinelander, First Lieutenant und ab 1917 Mitglied der 20th Day Bombing Squadron.
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Philip Newbold Rhinelander
Rhinelander wurde am 29. 08. 1895 in Lawrence, New York, geboren. 1918 schloss er ein technisches Studium an der Harvard University ab. Von Juli 1916 bis Juli 1917 war er Mitglied des American Field Service (AFS). Unter Anderem war er in Frankreich und Albanien eingesetzt.
Nach der Beendigung seines Freiwilligen-Dienstes trat er der U.S. Fliegertruppe bei und wurde der neu gebildeten 20th Day Bombing Squadron zugeteilt. Im November 1917 erhielt er den Dienstgrad eines First Lieutenant. Mit Abschluss des Studiums wurde er in den aktiven Dienst übernommen und 1918 nach Frankreich abkommandiert. Dort absolvierte er weitere Trainingseinheiten auf amerikanischen Stützpunkten in Tours und Clermont-Ferrand.
Im September 1918 war es so weit. Rhinelander sollte als Pilot einer Airco D.H. 4, eines zweisitzigen Bombers englischen Typs, seinen ersten Feind-Einsatz fliegen. Rhinelanders Einheit hatte einen Spezialauftrag auszuführen. Das 20th Bomber Squadron sollte am 26. September 1918, dem Beginn der alliierten Maas-Argonnen-Offensive, ohne Rücksicht auf Verluste eine Brücke der für die Deutschen strategisch sehr wichtigen Bahnlinie nördlich des Städtchens Dun-sur-Meuse zerstören. Sieben Bomber überquerten die deutschen Linien. In Rhinelanders Maschine saß als Beobachter sein Staffelkamerad First Lieutenant Harry Campbell Preston.
Die Amerikaner hatten zu dieser Zeit kaum Erfahrungen im Luftkampf, insbesondere nicht in der Ausführung von Bombenangriffen im feindlichen Rückraum. So kam es, dass die Bomber alleine flogen und keinerlei Jagdschutz vorhanden war.
Bereits über der Stadt Dun-sur-Meuse wurde die Gruppe von deutschen Jagdflugzeugen angegriffen. Die Amerikaner versuchten, den deutschen Maschinen auszuweichen. Sie waren jedoch entdeckt. Im Bereich der Ortschaften Longuyon und Audun-le-Roman wurden sie durch etwa 20 aufgestiegene Flieger des Jagdgeschwaders Nr. I "Freiherr von Richthofen" attackiert. Nach dem Tod seines Namensgebers, des "Roten Barons" Manfred Freiherr von Richthofen, wurde das Geschwader seit dem 6. Juli 1918 durch den späteren Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg, Hermann Göring, kommandiert
Es kam zu einem ungleichen Kampf mit den erfahrenen deutschen Piloten und deren deutlich schnelleren Maschinen. Rhinelanders Beobachter Preston gelang es zwar, mit seinem Maschinengewehr ein deutsches Flugzeug abzuschießen. Sodann wurde die Airco D.H. 4 durch ca. fünf deutsche Maschinen attackiert und stürzte nahe der Ortschaft Murville ab. Beide Insassen starben. Vier weitere Maschinen wurden durch die deutschen Piloten abgeschossen, von deren Besatzungen ebenfalls niemand überlebte.
First Lieutenant Preston wurde gemeinsam mit Rhinelander in Murville beigesetzt. Nach dem Ende des Krieges wurde er auf Wunsch seiner Eltern auf die amerikanische Kriegsgräberstätte Suresnes im Westen von Paris umgebettet. Philip Newbold Rhinelanders Leichnam verblieb  auf dem Friedhof von Murville. Sein Vater spendete einen Betrag von 2.400,00 Francs, mit dem das heute noch vorhandene Grabmal errichtet wurde.
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Kurze-Marine-Kanonen-Batterie 8 - Bois de Grémilly

9/1/2018

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Im südlichen Teil des Bois de Gremilly, nordwestlich der heutigen D 105, die von den deutschen Truppen "Kronprinzen-Weg" genannt wurde, befand sich ab Juni 1916 eine Geschütz-Stellung der Kurze-Marine-Kanonen-Batterie 8. Die Einheit war durch Erlass des Kriegsministeriums vom 07. Mai 1916 in Köln aufgestellt und mit so genannten y-Geräten (Gamma-Geräten) der Firma Krupp aus Essen ausgestattet worden. Der Geschütz-Typ Kurze-Marine-Kanone 12 L/16 wurde sowohl von den Soldaten, als auch im Volksmund "Dicke Bertha" genannt.
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Nach ihrer Aufstellung erhielt die Batterie über den Monat Mai 1916 nach und nach ihre Bedienmannschaft zugewiesen und ihre Ausrüstung von diversen Beschaffungsstellen und  aus den Beständen anderer Einheiten. Es fanden Instandsetzungen, mehrere Inspektionen u.a. durch den damaligen Gouverneur von Köln, Gen.Lt. von Zastrow, statt, zudem infanteristische und artilleristische Übungen der Mannschaft in den Kölner Kasernen.
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Gamma-Gerät, y-Gerät, Dicke Bertha
Am 26.05.1916 wurde durch die OHL verfügt, dass die Batterie der V. Armee des Kronprinzen Wilhelm zugewiesen und vor Verdun eingesetzt würde. Ab dem 05.06.1916 wurde sie vom Bhf. Eifeltor in Köln abtransportiert. Die Fahrt ging über Euskirchen, Kall, Gerolstein, Trier, Luxemburg nach Ecouviez, östlich Montmédy. Hier war zunächst Endstation.
Das Batterie-Lager wurde im Mont-Aubé-Wald nördlich Azannes eingerichtet. Dorthin gelangten ab dem 09.06.1916 die Mannschaften sowie die Ausrüstung. Die Geschütze verblieben hinter der Front. Am 10. Juni 1916 begann die Erkundung möglicher Geschütz-Stellungen. Es kamen mehrere in Betracht, so u.a. im Ostteil des Herbebois-Waldes, und im Grand-Chêna-Wald Errichtet wurde die Stellung letztendlich im Bois de Gremilly.
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Stellungsskizze der K.M.K.B 8
Die Batterie feuerte auf dem Höhepunkt der Verdunschlacht bis Anfang August 1916 mehrere hundert Schuss auf die umliegenden Forts, so vor Allem auf die Forts de Tavannes, Souville, Moulainville und St. Michel. Nach Ausfall der Geschütze wurde die Batterie nach Köln zurückverlegt. Am 02. August 1916 wurde die Umformierung zur schweren 15 cm Kanonen Batterie Nr. 17 verfügt. Damit war der Einsatz der Batterie vor Verdun beendet.
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Kriegstagebuch der K.M.K.B. 8 - 04.05.1916 - 04.03.1918
Das Kriegstagebuch der Einheit für die Zeit ab ihrer Aufstellung bis zum 04.03.1918 kann als Teil des deutsch-russischen Projekts zur Digitalisierung deutscher Dokumente in den Archiven der Russischen Föderation eingesehen werden. Dabei kann auch Genaueres über die Geschehnisse während des Einsatzes im Rahmen der Verdun-Schlacht sowie im weiteren Verlauf des Ersten Weltkriegs erfahren werden. Die Schilderungen sind sehr detailliert, sorgfältig und gut lesbar aufgeschrieben.
Von der Stellung im Bois de Gremilly finden sich heute noch bemerkenswerte Reste, wie man sie nur in wenigen Fällen antrifft. Insbesondere die Plattformen für die Geschütze sind im Waldboden deutlich erkennbar. Zudem wurden im Bereich beider Stellungen mehrere Betonbauten errichtet, die wohl der Unterbringung und dem Schutz der Bedienmannschaften dienten.
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Soldaten als Bildhauer

30/8/2017

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Interessante neue Ausstellung in den Räumen des ehemaligen Tribunals von St. Mihiel:
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aus: L´Est Républicain vom 30.08.2017
Die Ausstellung befasst sich mit den bildhauerischen und künstlerischen Arbeiten von Soldaten im Ersten Weltkrieg mit besonderem Bezug zum Frontbogen von St. Mihiel.

Gestaltet wurde die Ausstellung durch die Stadtverwaltung St. Mihiel und unter Mitwirkung des Künstlers Denis Mellinger, der einige der ehemaligen Arbeiten restauriert hat, so bspw. den Löwnen von Valbois auf dem ehemaligen bayerischen Friedhof an der St. Mihiel-Straße sowie auch das Denkmal des Königl. Bayer. 4. Infanterie-Regiments im Wald bei Vaux-lès-Palameix.
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Viéville-sous-les-Côtes - Cirkus Spanischer Reiter

13/8/2017

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Die Ortschaft Viéville-sous-les-Côtes im Frontbogen von St. Mihiel ist zumeist wegen der dort befindlichen, sehenswerten deutschen Kriegsgräberstätte bekannt.
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Viéville-lous-les-Côtes, deutsche Kriegsbräberstätte
Der Friedhof wurde durch Angehörige der 33. Reserve-Division bereits im November 1914 errichtet. Er nahm zunächst die zu Beginn der Kämpfe um die Maas-Höhen ab September 1914 gefallenen Soldaten des V. Preußischen Armeekorps auf, später auch Gefallene anderer Einheiten. 1918 kamen Gefallene der ab Herbst entbrannten schweren Abwehrkämpfe hinzu, so auch drei österreichische Soldaten der 35. k.u.k-Division, die zur Unterstützung der deutschen Truppen gegen die im Bereich der Combres-Höhe (Les Éparges) und weiter südlich angreifenden amerikanischen und französischen Verbände ab dem 12. September 1918 eingesetzt war.  Bei diesen schweren Kämpfen des Jahres 1918 wurde auch das 1915 errichtete Denkmal schwer beschädigt und von den französischen Behörden in den 1920er Jahren etwas kleiner neu errichtet.
Eher unbekannt ist, dass sich in Viéville-sous-les-Côtes eine weitere Einrichtung aus Kriegszeiten befand, die im Gegensatz zum deutschen Friedhof der Unterhaltung und Belustigung der Truppe diente: ein damals weithin bekannter Frontzirkus: der "Cirkus Spanischer Reiter".
Der Zirkus befand sich in einem Taleinschnitt westlich der Ortschaft. Dort finden sich an den Talhängen heute noch gut sichtbare Reste eines ebenfalls vorhandenen Lagers, das "Circus-Schlucht-Lager" genannt wurde. Im Gegensatz zum Cirkus Spanischer Reiter wurde das Circus-Schlucht-Lager auf diversen Karten tatsächlich mit "doppel c" geschrieben.
http://www.morthomme.com/vieville-sous-les-cotes.html
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